**R** „Schaut nicht zurück“ – von Wiley Cash

Klang vielversprechend, war enttäuschend. 




Erscheinungsdatum: 25.09.2014

Verlag: FISCHER Taschenbuch

ISBN: 9783596194445

Sprache: Deutsch

Flexibler Einband 352 Seiten







„ER WILL NUR DAS BESTE FÜR SEINE TÖCHTER. Und merkt dabei nicht, welch TÖDLICHER GEFAHR er sie aussetzt …

Easter Quilby und ihre jüngere Schwester Ruby leben nach dem Tod ihrer Mutter in einem Kinderheim. Den beiden Mädchen sind nur noch die Großeltern im fernen Alaska geblieben. Bis plötzlich eines Nachts ihr Vater auftaucht und sie aus dem Heim entführt. Wade Chesterfield will eine zweite Chance mit seinen Töchtern, endlich für sie da sein und anderswo ein neues Leben mit ihnen beginnen. Doch das Verschwinden der Mädchen bleibt nicht lange unbemerkt. Brady Weller, ehemaliger Detective und Vormund der beiden, nutzt seine alten Kontakte, um Wade auf die Spur zu kommen. Aber er ist nicht der Einzige: Auch der brutale Auftragskiller Pruitt, der nach vielen Jahren Rache an Wade nehmen will, verfolgt die kleine Familie. Denn Wade hat etwas bei sich, das ihm nicht gehört. Und hat völlig unterschätzt, in welch große Gefahr sein Handeln Easter und Ruby bringt …“



Der Schreibstil dieses Buches ist ziemlich nüchtern und man hat eher das Gefühl einen Polizeibericht zu lesen, als einen Roman (das behaupte ich jetzt mal so, ohne je einen Polizeibericht gelesen zu haben *hust*). Die Geschichte lässt sich mehr als flüssig lesen, aber es kommen eben keine Gefühle bei einem an. Eine Person stirbt? Oh, ups? Gerade befindet man sich in einer spannenden Verfolgungsjagd? Warte, was? Hat da jemand was von Spannung gesagt? Woooo?

Die Geschichte wird von mehreren Charakteren erzählt und mit mehreren meine ich eher Viele. Zum einen von Easter Quillby, die ich als die Protagonstin des Buches bezeichnen würde. Sie ist ein kleines Kind, denkt und spricht aber oft sehr Erwachsen. Dann hätte man noch Pruitt, den brutalen Auftragskiller, der (aus welchem Grund auch immer) Jagd auf Wade macht. Außerdem noch Brady Weller, der Vormund von Easter und Ruby, der früher mal Cop war und nachdem die Beiden von ihrem Dad entführt worden sind, seine eigenen Erforschungen treibt.

An sich finde ich verschiedene Sichtweisen in einer Geschichte sehr interessant, aber in einem Krimi? Zum einen hat das mir sehr viel an Spannung weggenommen und zum anderen, haben die Charaktere ständig mit vielen verschiedenen Personen zu tun (ist ja in der Realität nicht wirklich anders), aber das hat mir so einige Probleme dabei bereitet, die ganze Namenflut aufzunehmen. Die ersten 100 Seiten waren bei mir ein ständiges „Wer war das gleich nochmal?“

Mal abgesehen davon, dass ich eine Ewigkeit gebraucht habe, die Namen den einzelnen Personen zuordnen zu können und dass dieser Roman relativ nüchtern geschrieben worden ist, viel das Mitfühlen mit den Charakteren im Allgemeinen sehr schwer. Könnte natürlich daran liegen, dass bis auf Gefühle wie Angst, Aggression und Wut kaum was anderes gefühlt wurde oder Gefühlsregungen kaum anders beschrieben worden sind als durch Wahnsinn in den Augen. Es geht ja praktisch darum, dass Easter und Ruby ins Kinderheim kommen, weil ihre Mutter gerade verstorben ist und ihr Vater auf das Sorgerecht verzichtet hat und keiner weiß wo er ist. Entweder ich habe eine Stelle überlesen oder es wurde wirklich nicht eine einzelne Träne dieser beiden Kinder (!) nach dem Tod ihrer Mutter (!) beschrieben und das ist nur ein Beispiel von Vielen.

Was mich wohl am meisten gestört hat, ist, dass man an manchen Stellen in der Geschichte einfach keinen Überblick mehr über das Geschehen hat. Beispielsweise liest man eine Szene aus den Augen des Serienkillers Pruitt, in der er sich mit 2 weiteren Personen in einem Raum mit einem Sägewerk befindet. Dann springt die Szene zu einem anderen Charakter, die Story geht aus dessen Augen weiter und bei der nächsten Textstelle aus Pruitts Sicht, ist plötzlich überall Blut. Wessen Blut, warum, weshalb, hää? Darauf wird einfach nicht mehr eingegangen.



Zugegeben, ich hatte hohe Erwartungen an „Schaut nicht zurück“. Das Buch wollte ich schon seit über einem Jahr lesen, um mich wieder etwas in die Richtung Krimi wagen, aber da habe ich bessere Kinderkrimibücher gelesen, die mich vermutlich heute noch mehr fesseln könnten. Weder war der Schreibstil mit mir auf einer Wellenlänge noch habe ich mit einem der Charaktere mitgefühlt (und da gab's ja einige Charaktere, mit denen man es zumindest theoretisch hätte können…). Es kamen keine Gefühle an, weder Trauer der Charaktere noch Spannung durch die Geschichte. Insgesamt ziemlich enttäuschend.


( 1 / 5 Dschinns) 


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In letzter Zeit versuche ich mich immer Mal wieder in der Genre Krimi. Anscheinend habe ich bei der Auswahl nicht so ein gutes Händchen und möchte nun euch nach euren Lieblingskrimis fragen. Welcher Krimi hat euch so richtig überzeugt? Bei welchem Buch habt ihr vor Spannung an den Seiten geklebt oder richtig mit gerätselt? Ich würde mich über eure Empfehlungen wirklich sehr freuen! =)


4 Kommentare:

  1. Hey!
    Schade, dass das Buch anscheinend recht enttäuschend für dich war:/
    Das Dschinn-Bewertungssystem ist neu, oder hab ich was verpasst? So oder so ist es total süß! Sehr goldig!;) Im Krimi-Genre kenne ich mich nicht wirklich aus, also kann ich dir leider auch nichts empfehlen:(
    Ganz liebe Grüße<3<3<3<3<3<3;)
    Sally

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    1. Huhu Sally,

      wahrscheinlich hatte ich auch einfach zu hohe Erwartungen? Das Buch wird ja ständig gelobt und ich wollte es eben schon so lange lesen und habe es endlich zwischen die Hände bekommen, nur um zu entdecken, dass es mich nicht umhaut. =/

      Jaaaa, die ist neu! *---* An dem habe ich jetzt knapp 2 Monate gearbeitet, da freut es mich wirklich total zu hören, dass du es süß findest. *hehe*
      Also sind wir uns, was die Krimi-Genre angeht, sehr ähnlich. *schmunzel* Das macht überhaupt nichts! Vielleicht hast du ja dann eine richtig tolle Empfehlung, bei der nächsten "Leni fragt nach Empfehlungen"-Runde. =D <3

      Ganz liebe Grüße
      Leni =) <3<3<3<3<3<3<3<3<3

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  2. Hey Leni,

    schade das dich das Buch sooo sehr enttäuscht hat. Aber ich kann deine Kritikpunkte gut nachvollziehen. Wenn die Szenen zu schnell springen und auch der Sichtwechsel zu plötzlich stattfindet, kommt zwar Temp rein, aber man ist als Leser erstmal extrem verwirrt. Vor allem zu Beginn eines Buches finde ich sowas immer eher lästig. Das dann auch noch der Schreibstil eher nüchtern ist, ist da auch nicht gerade hilfreich :/
    Schade das auch die Emotionen nicht ordentlich beschrieben wurden. Es gibt Bücher die beschreiben Emotionen viel zu ausführlich und es gibt eben Bücher, wie dieses hier, das zu wenig Wert auf Emotionen legt.

    Dein Bewertungssystem ist unglaublich süß! 2 Monate Arbeit? Respekt. Es ist toll geworden *_*

    Hmm, Krimi's lese ich ja so gut wie gar nicht. Da ist meine Oma eher der Experte in unserer Familie xD Mein Genre sind dann doch eher die Thriller. Wenn ich mich richtig erinnere magst du es ja nicht ZU blutig, deswegen fällt mir eigentlich ein recht guter Jugendthriller ein. "Geliebte Angst" heißt der. Da haste auch viele Emotionen und es ähnelt ganz entfernt Pretty Little Liars, zumindest bekommt die Protagonistin Nachrichten und fühlt sich beobachtet.
    Ansonsten habe ich in letzter Zeit nur was von Chevy Stevens gelesen. Allerdings hat mir ihr Schreibstil einfach zu viel Spannung raus genommen. Trotzdem würde ich dir empfehlen, wenn du mal die Gelegenheit hast, in eines ihrer Bücher reinzuschnuppern. Aber sei gewarnt! Stevens schreckt auch nicht davor zurück über Vergewaltigung zu schreiben. Also das ist schon nicht ohne.

    Liebe Grüße
    Andrea

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    1. Huhu Andrea,

      ja, dieses Buch hat mich schon ziemlich enttäuscht. Ist jetzt auch meine erste Rezension mit einer 1-Bewertung, ich denke, das sagt schon viel aus. ^^'
      Normalerweise bringen verschiedene Sichtweisen wirklich Tempo rein und etwas mehr Spannung, allerdings hat die hier im Buch einfach komplett gefehlt. Hätte ich nicht von Anfang an gewusst, dass ich hier ein Krimi gelesen habe, hätte ich es niemals für einen gehalten. ^^'

      Awwwwwwww, Dankeschön!!!! *---* ♥ Muss dazu auch sagen, dass ich dabei immer größere Arbeitspausen gemacht habe, wegen den Abschlussprüfungen & Co. Aber ich wusste bis vor kurzem noch nicht, wie anstrengend das sein kann 4 Mal ungefähr das Gleiche zu zeichnen. ='DD Es freut mich wirklich unglaublich, dass es dann so gut ankommt. ^-^

      Also erst Mal Dankeschön für die Empfehlungen! =) "Geliebte Angst" habe ich mir direkt mal notiert, das hört sich wirklich stark nach PLL an. Chevy Stevens werde ich mir auch garantiert merken! Ist von ihr nicht kürzlich auch wieder ein neuer Roman herausgekommen? Irgendwie kommt mir der Name so bekannt vor. Trotzdem hoffe ich, dass wenn ich nach einen ihrer Werke greife, dass ich nicht direkt das Buch mit der Vergewaltigung nehme. (Kleine Hoffnung hier xD)
      Was ist denn dein persönlicher Lieblingsthriller? =) (Also jetzt auch im blutigen Bereich)

      Ganz liebe Grüße
      Leni =)

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