**R** „Abendsonne – Die Wiedererwählte der Jahreszeiten“ – von Jennifer Wolf

Man liebt nur einmal... oder?

Erscheinungsdatum: 02.07.2015

Verlag: Impress

ISBN: 9783646600902

Sprache: Deutsch

E-Buch Text

ACHTUNG!! Band 2 der Jahreszeiten-Reihe!

„Niemals hätte sich Daliah träumen lassen, dass sie einst zu den Auserwählten der Jahreszeiten gehören könnte. Als eine gewöhnliche Tochter der letzten bewohnbaren Stadt auf Erden gehört sie nicht in die Nähe von Göttern, sondern aufs Feld, wo sie von klein auf Lavendelblüten pflückt und ihre Familie unterstützt. Aber die Anweisung der Göttin Gaia hätte klarer nicht sein können: Dieses Mal soll ein Mädchen aus Hemera zu ihren vier Söhnen geschickt werden und sich ein Jahrhundert lang an einen von ihnen binden. Sollte Daliah die Auserwählte werden, für wen würde sie sich entscheiden? Den verspielten Frühling, den selbstsicheren Sommer, den tiefgründigen Herbst oder den verschlossenen Winter? Dies ist der zweite Roman der Jahreszeiten-Geschichten.“

Kaum beginnt man dieses Buch, fühlt man sich direkt zurückversetzt in die Welt aus Band 1. Ich muss zugeben, dass ich es jedes Mal wieder interessant finde zu lesen, wie für Menschen ein Auto oder ein Hochhaus so fremd erscheinen. In diesem Buch befindet man sich in der Zukunft und bis auf einen kleinen Fleck auf der Erde ist alles zerstört. Sobald man aus diesem kleinen, sicheren Kreis der Erde herausgeht, landet man in der verbotenen Zone. Eigentlich sollte da keiner rein, denn keiner soll wissen, dass die Welt voller Ruinen und zerstörter Erde ist, aber wie schön das Wort „eigentlich“ doch am Anfang meines Satzes steht.

Was ich schon an diesem Band fand war, dass man die Welt, die sich die Menschen da wieder ein wenig aufgebaut haben, etwas näher kennenlernen durfte. Man war nicht mehr einfach nur in Gaias Schloss, sondern hat gesehen wie die Menschen untereinander leben. Mir ist wieder aufgefallen, wie offen und herzlich die Menschen hier doch miteinander umgehen, wobei sie auch mit ein paar frechen Sätzen schnell ein Lächeln ins Gesicht locken können.

Mit Dahlia hat es die Autorin tatsächlich noch geschafft, mir die Protagonistin in diesem Band im Vergleich zum Ersten noch sympathischer zu machen. Mit ihrer wilden, frechen und aufmüpfigen Art, hat sie nicht selten für ein Lachen gesorgt. Sie lockert die Geschichte und die Stimmung immer wieder auf. Ich mochte es, wie sie nie stillsitzen konnte, immer eine Beschäftigung gesucht hat und dadurch etwas total Lebendiges an sich hatte.

Wie gerne würde ich wieder auf die vier Jahreszeiten eingehen, denn über die könnte man sicher total viel sagen. Aviv, der liebevolle Frühling, Sol, der selbstbewusste Sommer, Jessien, der verständnisvolle Herbst und Nevis, der geheimnisvolle Winter, sie alle wachsen einen ans Herz. Man will sie zwar immer wieder ein wenig durchschütteln und ihnen wieder so etwas wie Vernunft in den Kopf prügeln, aber sie sind nun mal auch nur Halbgötter, also auch noch irgendwo menschlich. Aber wenn ich zu stark auf die vier Männer eingehe, dann wird das so etwas wie ein indirekter Spoiler sein, für wen sich Daliah entscheidet.

Also gehen wir doch über zur Handlung, die hat sich nämlich total anders entwickelt als ich erwartet hätte. In jeglicher Hinsicht sogar. Zusammen mit Dahlia war ich ständig verwirrt, neugierig und darauf begierig etwas Neues zu entdecken. Man wollte sich nicht von Grenzen zurückschrecken lassen und niemals kampflos aufgeben. Mit ihr zusammen hat man die Liebe entdeckt oder viel eher ist man direkt drauf gestoßen, drei Mal mit der Stirn voraus und selbst dann musste man noch mit Leuchtbuchstaben das Wort „Liebe“ buchstabieren, bis es endlich anerkannt wurde. Da wollte wohl jemand einfach unbedingt stur blind dafür sein. Ihr könnt euch sicher vorstellen, wie man sich da als Leser fühlt, aber dafür fiebert man nur umso mehr mit.

Was mich aber bisher an beiden Bänden dieser Reihe stört, sind die Enden. Sie sind nicht unbedingt schlecht, man kann also irgendwo noch mit ihnen leben und offen sind sie auch nicht wirklich, aber sie fallen mir doch negativ auf. Es sind einfach diese kleinen Details und besonders beim zweiten Band war ich glatt ein wenig entsetzt und das wurde von der Autorin einfach überspielt. Nach dem Motto Schwamm drüber und weiter geht’s. Vielen wird es da sicher nicht so ergehen wie mir und vielen wird es vielleicht sogar gar nicht erst auffallen, aber irgendwie muss ich ja meinen einen Herzchen-Abzug erklären.

Man lernt das Fleckchen Erde, auf der sich die Menschen ihre Welt aufgebaut haben, etwas näher kennen und das zusammen mit der durchgeknallten, aber liebenswürdigen Dahlia. Die vier Jahreszeiten sind wieder in jeglicher Hinsicht zum Dahinschmelzen gewesen und die Liebesgeschichte veranlasst wieder mal zum mitfiebern. Lediglich das Ende hinterlässt einen leichten bitteren Nachgeschmack bei mir.

„Manchmal ist es gar nicht falsch, das Bild deines Lebens mit Weiß zu überstreichen und mit neuen Farben zu beginnen. Du bist der Pinsel, Dahlia. Du bestimmst, wie das Bild aussieht. Der Rahmen und die Leinwand mögen vorgegeben sein, aber du wählst die Farben und das Motiv.“

„Ich presse meinen Körper an ihn heran, lege den Arm um seine Taille und suche mit meiner Hand die Stelle, wo sein Herz schlägt. Genau dort lege ich sie hin, in der Hoffnung, es davor zu bewahren zu zerbrechen.“

(4 / 5 Herzchen)

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P.S. Für  jedes Buch lasse ich mir kleine Extras einfallen, bei einer Reihe erhält allerdings nur der 1. Band eines. (Bis auf kleine Ausnahmen) Ihr wollt euch gerne noch mal das Extra zu dieser Reihe ansehen? Dann schaut doch noch bei der Rezension zu Band 1 vorbei! =))