**R** „Kailani – Krieger des Himmels“ – von Dane Rahlmeyer

Woran glaubst du?



Erscheinungsdatum: 13.06.2015

Verlag: CreateSpace Independent Publishing Platform

ISBN: 9781514307175

Sprache: Deutsch

Flexibler Einband 342 Seiten

Herzlichen Dank an den Autor für das Bereitstellen eines Rezensionsexemplares! 




„Kailani – das Himmelsmeer. Eine Welt zwischen den Wolken, Heimat schwebender Koralleninseln und fliegender Fische. Einst, vor langer Zeit, wurden die Menschen Kailanis von den Sturmgöttern heimgesucht, schrecklichen Dämonen mit der Macht, ganze Inseln zu zerstören.
Man hielt sie für vernichtet. Doch nun kehrt der Letzte der Sturmgötter nach Kailani zurück.
Makani ist ein angehender Krieger seines Stammes. Am Tage seiner letzten Prüfung muss er hilflos zusehen, wie der Dämon, rasend vor Hass, sein Volk und seine Heimat vernichtet.
Makani schwört, den Sturmgott zu jagen und zu töten. Er ist nicht allein: Auch das Mädchen Alana, eine Fremde aus einem weit entfernten Teil des Himmelsmeeres, hat geschworen, den Dämon aufzuhalten.
Gemeinsam begeben sie sich auf die verzweifelte Suche nach einem Weg, dem Sturmgott Einhalt zu gebieten. Es wird eine Reise voller Gefahren durch die phantastischen Weiten Kailanis, während der sie einem uralten Geheimnis auf die Spur kommen.“



Mit „Kailani“ ist Dane Rahlmeyer ein fantastischer Weltenentwurf gelungen. Man verliert sich in einer Welt aus Wolken. Die Straßen, Wälder und Berge bestehen aus Wolken und die Menschen leben auf schwebenden Koralleninseln. Blickt man über den Rand der Insel hinaus, blickt man auf die schwarzen Fluten. Die schwarzen Fluten haben schon einigen das Leben gekostet, da sie Besitz von der Seele des Menschens ergreifen, allein wenn du ihnen bereits zu lange entgegenblickst.

Von den ersten Seiten ab, wird man durch einen flüssigen, atmosphärischen Schreibstil des Autors auf diese fantasievolle Welt losgelassen. Hauptsächlich erblickt man Kailani durch die Augen des Kriegers in Ausbildung Makani. Abschnittsweise wechselt die Sichtweise auch mal zu einen der anderen Charaktere oder mitten in der Handlung darf man den Geschichten von der Großmutter Keala lauschen. Dieser Sichtwechsel geschieht oft ohne Vorwarnung, so dass man hin und wieder kurz überrascht über den Handlungssprung ist.

Der Leser lernt Makani bei seiner Kriegerprüfung kennen. Durch dieses Erlebnis spürt man seinen Wunsch Krieger zu werden, sehr deutlich. Von seinen Kameraden wird er „tanzender Zweig“ genannt, was an seinem schmächtigen Körperbau liegt, ihn aber auch zu einer wendigen und schnellen Person macht. Man lernt ihn noch als ziemlich unreife, junge Person kennen, die vor einem seelischen Abgrund steht. Uakea zerstört die Koralleninsel, auf der sein Volk lebt und Makani muss dabei zusehen. Uakea ist ein Sturmgott, eine Ausgeburt der schwarzen Fluten, ein Dämon. Aufgrund einer Legende über das Leben nach dem Tod, setzt Makani dem Sturmgott nach. Dabei begleitet ihn Malolo, sein mutiger, fliegender Fisch und die fremde, mysteriöse Alana.

Alana ist auf der Suche nach Uakea und meint, dass sie Makani helfen kann. Als Leser stellt man sich von Anfang an die Frage, ob sie tatsächlich helfen will und warum. Man spürt, dass sie etwas zu verbergen hat und dadurch ist Alana von Anfang an ein reines Rätsel. Auch wenn sie einige Seiten von sich versteckt hält, so lernt man auch schnell ihre vorlaute, stolze und aufmüpfige Art kennen. Sie lässt sich nichts vorschreiben und lebt den Geist der Freiheit aus. Dass sie für ihre Überzeugungen, aber auch für ihre Liebsten einsteht, macht sie dem Leser schnell sympathisch. Trotzdem tritt sie gerade durch ihre vorlaute und stolze Art oft in ein Fettnäpfchen oder provoziert dadurch andere Menschen. Als Leser möchte man sie da manchmal am liebsten durchschütteln, weil sie dadurch noch zusätzliche Probleme geradezu anzieht.

Mit der grenzenlosen Fantasie des Autors entstehen ganze Völker, Inselsysteme und Kulturen. Dadurch kommen in dieser Geschichte viele Nebencharaktere vor, wie zum Beispiel die Geschichtenerzählerin Oma Keala, Makanis erste Liebe Noe oder der Stammesfreund Olu. Doch auch Feinde trifft man an. Da sticht besonders Prinz Ka Nui heraus, ein eiskalter, furchtloser Krieger, der andere Völker unterjocht und umbringt, ohne mit der Wimper zu zucken. Mein absoluter Favorit unter den Nebencharakteren ist vermutlich die Hexe Mehameha. Sie wirkt ein wenig irre, aber auch intelligent und diese Charakterzüge als Kombination, sollte man sich nicht entgehen lassen.

Dane Rahlmeyers Werke zeichnen sich immer durch sehr viele fantasievolle Details aus. Allein der komplette Weltenentwurf kann den Leser vollkommen verzaubern. Ideen wie, fliegende Fische, Menschenfresser, wandelnde Inseln oder acht Monde, lassen klare Bilder vor dem inneren Auge ablaufen. Die Ideen des Autors nehmen vermutlich überhaupt kein Ende.

Auch in dieser Geschichte, webt der Autor wieder eine schöne Moral mit rein. Mut kann dich weit bringen, aber Vergebung ist das, was dich ankommen lässt. Man sollte sich nicht immer von blinder Wut leiten lassen, sondern auch hinter die Fassade blicken können.

Mein Kritikpunkt ist wohl ein wenig verbunden mit den Nebencharakteren. Viele von ihnen waren mir persönlich entweder zu blass oder sie sind gestorben. Man hatte kaum die Chance, eine nähere Verbindung zu ihnen aufzubauen. Somit waren die Hauptcharaktere zwar sehr im Fokus, aber es wurde auch viel Potenzial für tiefgründige oder emotionale Szenen verschenkt.


Ein absolut genialer Weltenentwurf mit so viel Magie, Fantasie und fein ausgearbeiteten Details entsteht in dieser Geschichte. Der Leser darf diese Welt durch einen atmosphärischen, bildgewaltigen Schreibstil mit Protagonisten abseits des Stereotyps entdecken. Nur den Nebencharakteren hätte man etwas mehr Raum geben können und somit auch für tiefgründigere Zwischenbeziehungen sorgen können.


"»Wenn du nach allem, was geschehen ist, noch nicht einmal das glauben kannst, woran glaubst du dann?«
»An mich«, sagte sie. »Ist das nicht genug?«"



( 4 / 5 Dschinn)


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Bei einem anderen Werk des Autors (Der Schatz der gläsernen Wächter) habe ich bereits zur Rezension einen Vergleich zwischen seinem Buch und einem Film gezogen. Ich dachte mir, dass ich das bei diesem Buch doch mal beibehalten werde. =))

Als ich "Kailani - Krieger des Himmels" gelesen habe, musste ich ständig an "Das Schloss im Himmel" denken. An sich sind das zwei völlig unterschiedliche Geschichten, jedoch mit ähnlichen Grundgedanken und sehr ähnlichem Fantasy-Gehalt. Bevor ich euch hierzu aber zu texte, zeige ich euch erst Mal den Trailer von "Das Schloss im Himmel":




Worum geht es in dem Film? 

"Im silbernen Licht des Vollmondes gleitet ein Luftschiff über ein Meer aus Wolken. Muska, ein Geheimagent der Regierung, bringt das Mädchen Sheeta zur Festung Tedis. Plötzlich wird das Schiff von Piraten angegriffen.

Die Piraten und der Regierungsagent verfolgen beide dasselbe Ziel: Sie wollen das Geheimnis des Kristalls ergründen, den Sheeta an einer Kette um den Hals trägt. Der Kristall ist der Schlüssel zum Geheimnis der verborgenen Stadt Laputa, einer Insel, die im Himmel schwebt, erbaut von einem sagenumwobenen Volk, das schon lange von dem Planeten verschwunden ist. Birgt Laputa tatsächlich Schätze und Reichtümer jenseits aller Vorstellungskraft oder befindet sich dort eine geheimnisvolle Technologie, die so fortschrittlich ist, dass wer auch immer sie beherrscht auch die Welt beherrschen könnte?

Sheeta findet in dem jungen Pazu einen Freund, der ihr hilft, ihren Verfolgern zu entkommen und der sie auf der Suche nach der Lösung des Rätsels des schwebenden Schlosses begleitet. Gemeinsam fliehen Sheeta und Pazu vor den Piraten und reisen nach Laputa. Was sie an diesem seltsamen und geheimnisvollen Ort finden ist ein Schatz, wertvoller als die Macht, die Welt zu beherrschen."
Quelle: Amazon


Allein am Trailer des Films und am Klappentext des Buches, könnt ihr die Unterschiede der Geschichten sicherlich bereits erkennen. Vom Flair und den vielen, verschiedenen Fantasyideen, fühlt man aber eine Verbundenheit beider Geschichten. Ihr habt den Film gesehen und fandet ihn klasse? Lest das Buch! Ihr habt das Buch gelesen und die Geschichte hat euch gefallen? Schaut euch den Film an! Ihr habt weder das Buch gelesen noch den Film gesehen? Na dann auf, auf! =D


Kennt ihr den Film oder das Buch? Wie haben euch die Geschichten gefallen? Falls ihr beides bereits kennt: Sehr ihr die Parallelen, ebenso wie ich? 


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2 Kommentare:

  1. Huhu, Leni

    Eine Insel die im Himmel schwebt. Vielleicht gibt es so was ja schon. Nur, wir sehen es nicht. Das Zitat gefällt mir sehr: "»Wenn du nach allem, was geschehen ist, noch nicht einmal das glauben kannst, woran glaubst du dann?«
    »An mich«, sagte sie. »Ist das nicht genug?«"

    Das nenne ich mal Selbstbewusstsein!!!Bei deiner Besprechung spürt man die Begeisterung.

    Liebe Grüße,
    Gisela

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    1. Huhu Gisela,

      es wäre auf jeden Fall schön, wenn vielleicht eine Himmel über uns schweben würde und in den Wolken versteckt ein kleines Naturparadies enthält. Auf jeden Fall mag ich den Gedanken und ich freue mich, dass dir das Zitat gefällt. So was zu sagen, erfordert sicherlich viel Selbstbewusstsein und das ist Alana auf jeden Fall auch. =)

      Ganz liebe Grüße
      Leni

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