Erscheinungsdatum: 04.05.2016
Verlag: neobooks Self-Publishing
ISBN: 9783738070774
Sprache: Deutsch
E-Buch Text 234 Seiten
„Leigh lebt in der Angst ihr würden irgendwann die wichtigen und schönen Worte ausgehen. Umgeben vom Alltag und der ständigen Konfrontation leerer Worthüllen, beginnt sie selbst ihre besonderen Worte zu suchen. Sie füllt diese mit eigenen Geschichten, welche sie sonst nur in der Musik und in ihren Büchern findet. Erst als sie Emma, Elliott und Lou kennen lernt, scheinen Worte nicht nur eine Vorstellung zu sein, sondern eine Hymne auf das Leben.“
Ein Buch über Worte, für die Worte, das mich am Schluss wortlos zurückgelassen hat. Die Autorin schreibt diese Geschichte, wie einen Liebesbrief an Worte. Ihr Schreibstil ist sehr bildlich, poetisch und einfach wunderschön. Auf jeden Fall ein tolles Buch, um sich zig Zitate zu notieren. Man liest diese Geschichte ausschließlich aus der Sichtweise von der Protagonistin Leigh.
Leigh ist sehr viel in Gedanken unterwegs und besonders die erste Hälfte wirkt wie eine Geschichte, die durch Gedankenströme erzählt wird. Bis dahin waren kaum Dialoge vorhanden und die Erzählungen über die Handlung schweifen hin und wieder ab. Die Protagonistin schweift in ihren Gedanken öfters mal in eine poetische, philosophische Richtung ab und so stellt man sich nicht selten zusammen mit Leigh Fragen wie, sind Worte am Aussterben? Erhalten sie die Bedeutung in alltäglichen, oberflächlichen Unterhaltungen, die sie auch verdienen? Besonders schön fand ich, dass Leigh in jedem Gespräch nach Worten sucht, die ihr besonders gefallen, wie das Wort „Sommer“ oder „Eis“. Die sind im Buch immer fett angemarkert und diese Idee lädt dazu ein, es Leigh gleich zu tun.
So lernt man die Protagonistin also erst mal als etwas zurückgezogene, Wort liebende und bedachte Person kennen. Sie ist definitiv ein Charakter abseits des Stereotyps, sowie eigentlich viele Charaktere in diesem Buch. Man hat das Gefühl, dass die Charaktere eine ganz andere Art haben, als die meisten Menschen zu denken, aber in der Gruppe durch dieses gemeinsame "Anders sein" zueinander finden.
So lernt man auch ihre liebevolle Familie kennen, in der die eine Schwester sich ständig schminkt wie ein Paradiesvogel, die andere Schwester immer wieder mal ihren Koffer packt und verreist oder ihre Eltern, die eine Vorliebe für Griechenland haben. Allerdings trifft man in dem Literaturkurs, den Leigh über die Sommerferien belegt, auf die herzliche Emma, auf Elliot mit einem völlig anderen Blickwinkel auf die Welt oder Lou, der einen Hang zur Punk-/Rockmusik hat und Leigh zu ihrem ersten Konzert schleift. Es gibt einige Charaktere, auf die man trifft und die durch die Worte der Autorin lebendig geworden sind. Sie erleben gemeinsam wunderschöne Momente, unterstützen sich gegenseitig, zanken und versöhnen sich, aber auch eine zarte Liebesgeschichte nimmt ihren Anteil in dem Buch ein.
Diese Liebesgeschichte entwickelt sich nicht über Nacht, sondern nimmt sich ihre Zeit. Wer eine oberflächliche Romanze sucht, ist hier auch an der ganz falschen Adresse. Hier geht es um mehr, die Romanze ist tiefgründig und nimmt zum Ende nochmal eine ganz überraschende Wendung. Durch diese Tiefgründigkeit, aber auch um das Gesagt richtig aufnehmen und überdenken zu können, muss man das Buch sogar manchmal einfach etwas auf die Seite legen. Mich hat und wird diese Geschichte definitiv noch eine Weile in Gedanken begleiten.
Was mir vielleicht etwas gefehlt hat, waren Dialoge in der ersten Hälfte. Die Gespräche zwischen den Charakteren und deren unterschiedlichen Ansichten, waren total interessant, tiefgründig und regten unheimlich zum Nachdenken an.
Hier wurde mit einem poetischen, bildhaften Schreibstil ein langer Liebesbrief an Worte geschrieben. Die Charaktere sind abseits des Stereotyps und die Geschichte nichts für Zwischendurch. Auf "The bloom of summertime" muss man sich vollkommen einlassen können und erhält dafür eine tiefgründigere Liebesgeschichte und Weisheiten. Allerdings ist die erste Hälfte eher arm an Dialogen und die Geschichte spielt sich (gefühlt) hauptsächlich in den Gedanken der Protagonistin ab. Ich hätte mir einfach mehr Gespräche gewünscht.
„Dabei liegt mir aus der Rolle fallen so gut. Das Leben erwartet es, dass ich das tue, da es teils selbst zu sehr von den eingefahrenen Menschen gelangweilt ist.“
„Ich wollte mir kein Kostüm überziehen, um den Menschen zu gefallen. Kein Ballkleid aus Worten, dass mehr Schein als Sein war.“
( 4 / 5 Dschinn)
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Wir lesen in unseren liebsten Tagesbegleitern, den Büchern, sprechen jeden Tag miteinander oder verschicken kurze WhatsApp-Nachrichten. Tagtäglich benutzen wir in jeder erdenklichen Art und Weise Wörter. Das Buch "The bloom of summertime" hat mich oft zum Nachdenken gebracht und letztendlich handelte es sich in der Geschichte um einen Liebesbrief an Worte. Worte haben so viel Macht, manchmal bekommen wir selbst das nicht mehr mit. Aber was verstehen wir eigentlich unter dem Begriff "Wort"?
Ich habe mal ein wenig herum gegooglet und dabei ein paar Random-Facts herausgefischt:
Wenn man "Wort" in Google eingibt, kommen 106.000.000 Ergebnisse heraus
~ Vergleicht das mal mit eurem Lieblingsschauspieler. Johnny Depp erzielt beispielsweise 27.600.000. Da wirken 106 Mio gleich viel mehr, nicht wahr? // mit Tumblr kann man das natürlich auch vergleichen, da kommen dann 2.010.000.000 (es geht also auch in das andere Extreme XD)
Für den Begriff "Wort" gibt es tatsächlich keine Definition
Das Wort des Jahres 2016 war "postfaktisch" in Deutschland, Platz 2 machte "Brexit" und Platz 3 "Silvesternacht"
Das erste Wort des Jahres wurde im Jahr 1971 gewählt und das Wort war "aufmüpfig"
"Fly sein" ist übrigens das Jugendwort des Jahres im Jahr 2016
Welche Random-Facts über das Thema "Wort" kennt ihr? Vielleicht könnt ihr meine Liste noch mit dem ein oder anderen Fakt ergänzen. =)
Huhu Leni,
AntwortenLöschenwenn ich deine Rezension so lese, dann verstehe ich sehr gut, dass du dich in diese Geschichte verliebt hast. Sie hört sich nach etwas ganz besonderem an. Ebenso wie die Protagonistin auch mit ihren "Marotten" hervorsticht.
Du hast mich sehr neugierig gemacht.
Was die Dialoge angeht: Mir ist es auch schon sehr oft so ergangen, dass fehlende Dialoge im Buch dafür gesorgt haben, dass mir der Anfang schwer fiel. Ich finde Wörtliche Rede lockert den Roman unglaublich auf.
Sehr schöne Rezension!
Ganz liebe Grüße
Tanja
Huhu Tanja,
Löschenich freue mich jedes Mal zu lesen, wie eine Rezension bei dir angekommen ist. Die Geschichte ist definitiv etwas besonderes und nimmt zum Ende hin noch eine ganz unerwartete Wendung. Ich bin mir sicher, dass dir die Geschichte auch gefallen könnte und dass du mit dem Ende nicht rechnest. ;-)
Das sehe ich genauso. Das Fehlen der wörtlichen Rede in der ersten Hälfte, war auch mein Hauptkritikpunkt an diesem Buch. Es lockert die Geschichte auf und anhand der Gespräche von Charakteren, erhält man noch einen ganz anderen Eindruck von deren Verhalten. Allerdings nehmen die Gespräche zum Ende hin zu. Ich bin gespannt, ob du zu dieser Geschichte greifen wirst!
Dankeschön. <3
Ganz liebe Grüße
Leni =)
Hey Leni, eine sehr schöne Rezension bei der man wirklich merkt wie sehr dich die Story berührt und vor allem zum nachdenken angeregt hat. Schön das die Liebesgeschichte hier nicht übereilt wurde, sondern genug Raum da war um sich langsam zu entfalten.
AntwortenLöschenDas Buch klingt mega interessant, allerdings kann ich mit einem "poetischen, bildhaften Schreibstil" so gut wie gar nichts anfangen. Da schweifen meine Gedanken zu schnell ab. Bin der eher "Auf den Punkt" Mensch, der Spannung und Action braucht oder eine Liebesgeschichte zum dahinschmelzen :D Wirklich schade, das ich keine poetische Ader habe^^
Deine Fakten ganz unten, fand ich auch wieder richtig gut! Ich frage mich ja immer wie die das Jugendwort des Jahres wählen. Noch NIE habe ich ein Jugendwort des Jahres gekannt. Jedenfalls erinnere ich mich nicht daran xD
"Aufmüpfig" finde ich echt cool. Das als allererstes gewählte Wort des Jahres? Sagt wohl einiges über die Zeit aus und wie die Leute zu der Zeit so drauf waren, oder? :D
Liebe Grüße
Andrea
Huhu Andrea,
Löschendie Geschichte hat mich wirklich sehr viel zum Nachdenken gebracht. Es wurden viele Fragen aufgeworfen und Themen aufgegriffen, über die man einfach nicht in dieser Art und Weise nachdenkt. Viele Blickwinkel waren total interessant, aber die entstanden eben auch haufenweise durch den poetischen Schreibstil. Der Schreibstil macht schon einiges vom Buch aus. Also wenn das eher nicht so dein Fall ist, dann bin ich mir auch nicht wirklich sicher, ob ich dir die Geschichte empfehlen würde.
Ich kann dich aber verstehen. Die "Auf den Punkt"-Geschichten gefallen mir nämlich auch immer wieder total gut. xD
*hehe* Freut mich ja, dass du deine Freude an den Fakten hattest. Ich war mir ja wirklich nicht sicher, wie viel ich da mitaufnehmen soll. Über den Begriff "Wort", könnte man sicherlich stundenlang reden und auch zig Fakten aufzählen. Allerdings wollte ich es auch nicht übertreiben. =')
Die Jugendwörter kenne ich doch häufig, allerdings durch meine 11-jährige Schwester. xD Ich bin mir auch ziemlich sicher, dass kein Jugendlicher freiwillig "fly sein" sagt. Gelacht habe ich ja über das Jugendwort aus 2015: "Smombie" (Mix aus Smartphone und Zombie). Das Wort habe ich zum Beispiel noch nie gehört. Nachvollziehen kann ich die Jugendwörter "YOLO" und "SWAG". In deren Zeit, wurden die zwei Begriffe doch recht häufig verwendet.
Allerdings frage ich mich auch jedes Mal wieder, wie die Jugendwörter festgelegt werden beziehungsweise das Wort des Jahres. =')
"Aufmüpfig" gefällt mir tatsächlich auch sehr gut. Viel besser als die aktuellen Wörter des Jahres. Ich mein ja nur, postfaktisch? Silvesternacht? Ehrlich??? xD Wiesoooo????
Ganz liebe Grüße
Leni =)
Hallo Leni,
AntwortenLöschenich komme mir gerade so alt vor. Fly sein :-D noch nie gehört ^^
Ich finde das Cover richtig schön. Und auch der Inhalt hört sich interessant an. Doch glaube ich, es würde mir nicht so gefallen. Mit so einem Schreibstil kann ich mich oft nicht anfreunden.
Liebe Grüße
Tanja
Huhu Tanja,
Löschenich bin mir auch ziemlich sicher, dass kaum ein Jugendlicher (Mensch) auch wirklich fly sein sagt. Das letzte Mal habe ich den Begriff vor 3 oder 4 Jahren gehört. Wie es dieser Term zum Jugendwort des Jahres geschafft hat, frage ich mich doch ein wenig. ^^' Da brauchst du dich auch wirklich nicht alt fühlen! Ich wette mit dir, die meisten Kinder/Jugendlichen haben die Jugendwörter selbst noch nie gehört. =D
Nicht wahr? Mir hat es das Cover auch total angetan. <3 Schade, dass dich dieser Schreibstil eher abschreckt. Allerdings habe ich das eben auch schon Andrea (Kommentar darüber) geschrieben, der Schreibstil macht doch recht viel von der Geschichte aus. Wenn man sich eher weniger damit anfreunden kann, dann würde ich jetzt die aktive Empfehlung der Geschichte auch lassen. Solltest du es doch nochmal mit so einem Schreibstil probieren wollen, dann rate ich dir natürlich direkt zu dieser Geschichte. ;-)
Ganz liebe Grüße
Leni