Atlantis der Nordsee
Erscheinungsdatum: 01.10.2024
Verlag: TintenSchwan
ISBN: 9783949198144
Sprache: Deutsch
Gebundenes Buch 432 Seiten
Vielen herzlichen Dank an die Autorin für das Bereitstellen eines Rezensionsexemplares! ♥
„1362 versank die Stadt Rungholt im Meer und wurde zur Legende.
Jahrhunderte später kann sich die verträumte Janna dem Sog der alten Sagen nicht entziehen. Als sie das Tagebuch von Lenore findet, verliert sie sich zusehends in der Geschichte der jungen Frau und jener dem Untergang geweihten Stadt – bis sie Realität und Einbildung, Lenores und ihr eigenes Leben kaum noch unterscheiden kann …
Zwei Frauen – zwei Jahrhunderte – zwei ein Roman über eine schicksalhafte Begegnung und eine Seelenverwandtschaft über den Tod hinaus.“
Mystisch, düster, gefährlich. Das Buch ist wie das Meer.
Ich finde das Buch lebt schon ein wenig davon, wie es geschrieben ist. Malerisch und als würde Gefahr hinter der nächsten Welle liegen. Es dauert zwar immer wieder ein wenig, bis man damit im Geschehen angekommen ist, weil der Schreibstil auch etwas komplexer und altmodischer anmutet, aber das gehört ja auch zum Charme von historischen Romanen dazu.
Was mir außerordentlich gut gefallen hat: Man merkt, hierfür wurde gut recherchiert. Bis zu diesem Buch wusste ich nicht, dass wir ein Atlantis der Nordsee haben. Umso spannender fand ich alle Details zur Stadt, von dem Aussehen der Gebäude bis hin zur Bedeutung ihrer Handelsruten übers Meer. Im Nachwort gibt es von der Autorin auch noch eine kleine Aufschlüsselung über Fakten und Legenden von Rungholt.
Im Prinzip liefert uns die Autorin zwei Sichtweisen, die beide in vergangenen Jahrhunderten spielen. Janna verliert sich in den Worten eines alten Tagebuches aus Rungholt. Ein Ort, der mehr als Legende, als Wahrheit anmutet. In den Einträgen von Leonore erkennt sie sich selbst wieder, fühlt und leidet mit ihr. In einer Familie voller düsterer Menschen und Wesen, entführt Leonore in eine unterschwellig spannende Geschichte.
Was für Charaktere. Sehr aus dem Leben gegriffen und ich habe mich bis zum Ende gefragt, wer sich als liebevoll gegenüber den zwei weiblichen Hauptfiguren herausstellt oder sich gegen sie wendet. Ich habe mit ihnen gefühlt und oft gebangt. Mein kleiner Charakterfavorit war jedoch Lara, die zierliche Frau mit spitzen Zähnen und sirenenartiger Stimme. Auf ihre Geheimnisse, ihre Geschichte und Fähigkeiten wurde man regelrecht angeheizt.
Ann-Kathrin Wasle verbindet historische Elemente mit einer herzschmerzenden Familiengeschichte und webt eine eigene Legende. Dabei bekommt das Meer eine besondere Rolle und macht fantastischen Elementen Platz. Eine Kombination, die ich im mystischen Deckmantel gerne gelesen habe. Hinzu kommt eine gewisse Dramatik, die mich an der Stange gehalten haben.
Den Schreibstil fand ich nicht immer leicht zu lesen, aber er ist sehr malerisch und mystisch, was zum vergangenen Zeitalter und einer Meereslegende sehr gut passt. Die Geschichte bietet historische Fakten in Kombination mit Legenden und Sagen zum Meer und dramatische Familiengeschehnisse, die mich an den Seiten festgehalten haben.
Hallo liebe Leni,
AntwortenLöschenich habe mir schon zuvor den Klappentext des Buches angeschaut, nachdem ich erfahren habe, dass du es gerade liest. Leider hat dieser meinen persönlichen Geschmack nicht angesprochen. Das kann aber auch an meiner aktuellen Lesestimmung liegen.
Deine Rezension hingegen hat mich sehr angesprochen. Ich fand es schön zu lesen, dass dir dieses Buch - trotz kleiner Kritikpunkte - so viel gegeben hat. Deine Begeisterung betreffend der Beschreibungen der Stadt konnte ich beim Lesen deiner Zeilen richtig mitempfinden.
Dass es ein Atlantis der Nordsee gibt war mir auch neu.
Die Erwähnung der fesselnden Familiengeschichte, aber auch der interessanten Charaktere im Buch hat meine Neugierde geschürt.
Eine richtig schöne Rezension von dir, die extrem neugierig auf das Buch macht.
Das Lied, das du verlinkt hast, hat mir extrem gut gefallen. Ich finde auch, dass der Gesang stark an Sirenengesang erinnert. Es passt so richtig gut zu deinen Worten zum Buch und macht weiterhin neugierig auf die Geschichte.
Ganz liebe Grüße
Tanja :o)
Huhu Tanja,
Löschendas kann ich absolut verstehen. Es ist mit dem historischen Touch vielleicht auch nicht unbedingt dein übliches Genre (?) und dann muss man schon in Stimmung für die Geschichte sein. Schön, dass es dich trotzdem nach dem Lesen meiner Rezi angesprochen hat.
Gerade die Familiengeschichte im alten Rungholt hatte mich stark am Haken. Da hat die Autorin wirklich ein Händchen für.
Es freut mich, dass du zudem ein wenig ins Lied hineingeschalten hast und es gleich so passend empfandest. <3
Ganz liebe Grüße
Leni