Erscheinungsdatum: 15.01.2016
Verlag: / kaufen?
ISBN: 9783738055283
Sprache: Deutsch
E-Buch Text 379 Seiten
„Durch Intrigen eines abgewiesenen Verehrers wird Freyja Rose im Jahr des Herrn 1616 zum Tode verurteilt. Noch ahnt sie nicht, dass sie tatsächlich eine Hexe ist. In der Nacht zu ihrem achtzehnten Geburtstag träumt sie von ihrer verstorbenen Großmutter. Freyja erfährt, dass ein mächtiger Dämon, Zeratostus, ihre verschwundene Mutter entführt hat und diese nun auf Rettung hofft. Mit Hilfe ihrer beiden magischen Vögel Blitz und Donner und deren Eiern reist Freyja 400 Jahre in die Zukunft, um die Mutter zu retten.“
Mit „Die Gilde der Rose“ hat Talira Tal ein Buch geschaffen, das mich wieder richtig in den Bann ziehen konnte. Es beginnt mit dem Prolog, der wie in einer Sage oder in einem Märchen über die Liebesgeschichte zwischen der reinherzigen Gaia und dem himmlischen Engel, sowie einem Dämon berichtet. Ihre Geschichte führt zu viel Trauer, der Gilde der Rosen und der Abspaltung der Rosenhexen von den Männern, solange es nicht der Erhaltung der reinblütigen Linie dient.
Diese bereits Sagenähnliche Geschichte, unterstreicht die Autorin mit einem passenden märchenhaften Erzählstil, der sich bereits im nächsten Kapitel umwandelt. Plötzlich befindet sich der Leser mit der 17-jährigen Freyja im Jahre 1616 und der Schreibstil nimmt einen leicht altertümlichen Stil an. Genauso durchgeht die Schreibweise weitere Wandlungen, passend zum Geschehen, der Zeit oder der Geschichte, die die Autorin erzählen möchte.
Besonders punkten konnte dieses Buch bei mir, durch den Handlungsverlauf. Bereits der Prolog brachte mich zum Staunen und somit hatte mich die Geschichte mit diesem starken Start ins Geschehen gezogen. Doch spätestens als die junge Hexe ihren Weg in das Jahr 2016 findet, wusste ich, diese Story wird gut.
Freyja ist eine Hexe der Gilde der Rosen und wird damit als sehr gutherziges, reines Mädchen dargestellt. In ihrer Zeit ist sie eine wahre Überlebenskünstlerin. Mit Kräutern hat sie bereits einige Leben gerettet oder Leiden gelindert, auch weiß sie, wie man einen gefällten Stamm in ein Floß umbauen kann. Umso amüsanter ist es, wie herrlich ungeschickt sie sich in der Zukunft anstellt.
„Er wollte seinen Augen nicht trauen, als er beobachten musste, wie sie trotz seiner lautstarken Warnung einfach in die Konservendose biss und schon im nächsten Moment wie ein nasser Sack in sich zusammenfiel.“
All das darf Michael Graf hautnah mit beobachten, der die kleine Hexe aufgesammelt hat. Sehr schnell findet sie einen Helfer in ihm, aber sehr bald gesellen sich auch weitere Personen und sogar Vögel hinzu. Augenblicklich wird dem Leser klar, dass es in dieser Welt nicht nur ein Fabelwesen gibt, auch wenn die Welt noch so sehr unserer eigenen gleicht.
Michael und Freyja sind wirklich ein seltsames Gespann, das ständig in Kabelleien verfällt. Nicht nur ihre Geburtszeiten liegen etwas weit auseinander, auch ihre Wesen sind sehr gegensätzlich. Trotzdem haben sie zusammen immer wieder für ein Lächeln oder Schmunzeln auf meinem Gesicht oder gar für ein Flattern in der Magengegend bei mir gesorgt.
So sehr die Zwei mir zusammen gefallen haben, so hatte ich auch meine Probleme mit ihnen Individuell. Bei Freyja fand ich bereits den Hintergedanken problematisch, dass sie so eine reine Persönlichkeit haben soll. Letztendlich hat das bereits nicht geklappt, da auch sie direkt von Anfang an Trotz, Wut und irgendwann auch Hass verspürt hat und dies gegen ihren „Ich bin so komplett liebenswürdig“-Stempel total widersprochen hat. Auch hakt es bei mir mit der Vorstellung, dass eine Person wirklich so komplett und in ihrem gesamten Wesen NUR gute Gedanken, Gefühle und Handlungen haben oder vollführen kann.
Michael Graf selbst, fand ich sogar ziemlich knuffig. Mit ihm an sich, hatte ich keine großen Probleme. Seine sehr offene Persönlichkeit und seine Art, immer ehrlich zu sich selbst zu sein, hat mir direkt zugesagt. Viel eher, fand ich es sogar etwas „nervend“ (Vorsicht, jetzt wird es richtig subjektiv xD), dass ständig eine Verflossene von ihm auftauchen musste. Ihre hasserfüllten Blicke, die sich beinahe dauerhaft auf Feyjre richteten, hinterhältige Aktionen oder gar Eifersucht, hat mir zu viel Platz im Roman eingenommen.
Mit dieser Geschichte beweist die Autorin ein Geschick in einem wandlungsreichen Schreibstil, sowie einer originellen Handlung. Die Charaktere fand ich sehr süß und auch mal wieder witzig zusammen, nur hat mich das Konzept einer reinen und guten Persönlichkeit etwas gestört. Auch ging mir das Spiel mit den Verflossenen etwas zu Lange. Trotzdem überzeugt die Autorin letztendlich mit einer romantischen, witzigen, fantasievollen und vielfältigen Story, die ich so oder so ähnlich noch nirgends gelesen habe.
( 4 / 5 Dschinn)
♪♫♪♫♪♫♪♫♪♫♪♫♪♫♪♫♪♫♪♫♪♫♪♫♪♫♪♫♪♫♪♫♪♫♪♫♪♫♪♫♪♫♪♫♪♫♪♫♪♫♪♫♪♫♪♫
Die Gilde der Rose lädt dazu ein, den wundervollen Rosen ein wenig mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Sie gehören mit zu den bekanntesten Blumen, werden gerne verschenkt und haben natürlich auch ihre ganz eigene Bedeutung.
Früher saß ich oft im Garten vor dem Blumenbeet meiner Mutter, während sie neben mich trat und versuchte, mir jede einzelne Blüte etwas näher zu bringen. Besonders verzaubert haben mich damals ihre weißen Rosen, doch hatte sie Rosen in jeder möglichen Farbenpracht. Sie hatte Gelbe, Rote, Weiße, Lilane, Pinke und Pfirsichfarbende und jede hat ihre eigene Bedeutung.
So kann eine rote Rose für Liebe und Leidenschaft stehen, eine weiße Rose für Reinheit und Unschuld oder eine Gelbe für Eifersucht. Dabei ändert sich die Bedeutung jedoch, wenn man zum Beispiel eine geschlossene Rose verschenkt. Diese kann symbolisch für einen (Neu-)Anfang stehen. Auch macht es einen Unterschied, wenn man nicht nur eine Rose, sondern einen Strauß verschenkt. So bedeutet eine gelbe Rose Eifersucht, während ein ganzer Strauß für Vertrauen stehen kann.
Ich fand dies schon immer sehr spannend. Wie ist das bei euch? Macht ihr euch Gedanken über die Bedeutung der einzelnen Blumen? Welche Farbe mögt ihr bei Rosen am liebsten? Und welche Blume gehört zu euren absoluten Lieblingen? =)
Hey Leni,
AntwortenLöschenwirklich wieder eine fantastische Rezension! Ich finde das immer sooo toll wenn man deine Begsietrung für etwas so deutlich rauslesen kann und man trotzdem zustimmend bei deinen Kritikpunkten nickt. Mich hast du auf jeden Fall neugierig auf das Buch gemacht, wobei mich das "drama" mit den verflossenen dann doch irgendwie abschreckt. Bin da ja absolut kein Fan von :D Auch nicht von diesen "Ich bin ein so einer und liebenswerter Protagonist". Bin da doch eher ein Fan von vielschichtigen Charakteren.
Sehr, sehr schöne Rezension!
Liebe Grüße
Andrea
Huhu Andrea,
Löschendeine Worte freuen mich wirklich sehr. Ich finde es toll, wenn meine Begeisterung für ein Buch durch die Rezension herausklingt, aber auch die Kritikpunkte nachvollziehbar sind.
Ich bin auch ein viel größerer Fan von vielschichtigen Charakteren. Das Konzept einer vollkommen guten, reinen und unschuldigen Protagonistin, finde ich sowieso sehr weit hergeholt. Was für eine Person gut ist, kann für die Nächste schlecht sein. Gefühle, die oft einen negativen Ruf haben, sind in manchen Situationen wiederum gut. Dieses Kuddelmuddel macht uns doch zu Menschen. c:
Allerdings würde ich dieses Buch trotzdem weiterempfehlen, da mich die Handlung wirklich beeindruckt hat, diese selten vorhersehbar war und es ein gutes Spannungslevel in der Geschichte gab. Auf jeden Fall freue ich mich, wenn ich dich schon mal etwas neugierig machen konnte auf das Buch. Von meinen Kritikpunkten würde ich mich nicht allzu sehr abschrecken lassen. =))
Vielen Dank für diesen lieben Kommentar!
Ganz liebe Grüße
Leni =)
Liebe Leni,
AntwortenLöschenich bin von deiner tollen Rezi begeistert. Vielen Dank! Ganz besonders gefällt mir auch dein gemaltes Bild nach der Buchvorstellung und die Erklärung zu den Rosen. Verwundert war ich bei deiner Aussage, dass Freyja so eine reine Persönlichkeit haben soll. Wo steht das? Sie ist unschuldig und damit ist ihre Jungfräulichkeit gemeint. Aber das Freyja so rein von ihrer Persönlichkeit sein soll, war mir nicht bewusst. Kommt sie denn wirklich so rüber in Teil I? Für mich ist das ein interessanter Aspekt, obwohl sie natürlich in den folgenden Bänden eine Entwicklung durchmacht. Die Verflossenen sind elementare Charaktere, die auch in den Folgebänden nicht fehlen dürfen. Wie du sicherlich gemerkt hast, zielen die Bücher in erster Linie auf Spannung ab. Das lese ich auch selbst am liebsten. Im Moment kosten alle Teile 1,49 €. Wer meine weißen Hexen selbst kennenlernen möchte, hat jetzt eine gute Gelegenheit. Ein wunderschönes Wochenende und magische Grüße von Tali
Huhu liebe Tali,
Löschenoooh, ich freue mich sehr über deine lieben Worte zu der Rezension und zu meinem Rezensionsextra am Schluss. ♥ Nachdem ich dein Buch gelesen habe, musste ich mich einfach wieder ein wenig mehr mit dieser schönen Blume befassen.
Freyja wird hier und da als sehr gut dargestellt, auch wird über Rosenhexen oft ausgesagt, dass sie die reinen Wesen der Fantasy-Wesen sind. Auch wurde sie öfter als unschuldig - wegen ihrer Jungfräulichkeit - bezeichnet und vermutlich war diese Kombination irgendwann etwas viel für mich? Allerdings ist das wirklich noch meckern auf hohem Niveau, deswegen habe ich auch nur einen Punkt abgezogen. Man merkt deiner Geschichte nämlich wirklich an, dass es mehr auf Spannung abzielt und das ist dir echt ausgezeichnet gelungen!
Ganz liebe magische Grüße und einen schönen Start in die neue Woche
Leni =)