Erscheinungsdatum: 08.10.2020
Verlag: Loewe
ISBN: 9783743202535
Sprache: Deutsch
Flexibler Einband 320 Seiten
„Was, wenn du dich an alles erinnern kannst – außer an deine Gefühle?
Diese Frage stellt sich Norah nach einem schweren Autounfall. Zwar erinnert sie sich an die meisten Momente ihres Lebens, aber eben nicht an das, was sie dabei empfunden hat. Liest sie gern? Liebt sie ihren Freund? Findet sie ihre kleine Schwester tatsächlich so nervig? Nur ihren Sandkastenfreund Sam verbindet sie noch mit einem Gefühl. Doch sie hatten seit Jahren keinen Kontakt, weil Norah beliebt wurde und Sam nicht. Während die beiden sich langsam wieder annähern, entwickeln sie eine Ausprobierliste. Und plötzlich fragt sich Norah: War sie vor dem Unfall wirklich sie selbst?“
Wie immer ist Ava Reeds Roman vom Schreibstil ein absoluter Lesegenuss. Ihre blumige, tiefgründige Art zu Schreiben kommt immer mit ganz viel Gefühl und Weisheit. Ein kleines Highlight in diesem Buch sind ebenfalls die Songtitel über jedem Kapitel, die eine wunderschöne Begleitmusik zum Geschehen liefern.
Es ist fast ein wenig verrückt zu schreiben, dass die Autorin hier eine gefühlsvolle Geschichte geschrieben hat über eine Protagonistin, die ihre Gefühle vergisst. Zu Beginn lernt man Norah vor dem Unfall kennen. Der Ersteindruck von ihr ist nicht sehr gut. Sie wirkt oberflächlich, zickig und beschäftigt mit sich selbst. Nach dem Unfall mit ihren Freunden wacht Norah im Krankenhaus auf, ihre Erinnerungen kommen langsam zurück, was sie dabei empfunden hat jedoch nicht. Lnagsam muss sie sich wiederfinden, was ihr gefällt und was nicht. Und außerde ergründen, was sie empfindet. Die Norah, die sie dabei findet, empfand ich als mutig, stark und viel sympathischer.
Sie bekommt aber auch Hilfe von Sam, ihrem ehemaligen besten Freund. Er ist etwas distanziert und schnell wird klar, dass etwas zwischen den Beiden vorgefallen ist. Doch möchte er für sie da sein und zeigt dabei so viel Charakterstärke und Herz, so dass man sich glatt ein wenig in ihn verliebt.
Eine absolute Stütze ist auch ihre liebevolle Familie, die gerne Teil von ihrem Findungsprozess sind. Insbesondere ihre kleine Schwester Lu mit den bärenstarken Umarmungen und den immer Essensverschmierten Mund, habe ich ins Herz schließen müssen. Wenn man stürzt, wird ganz deutlich, wer einem die Hand reicht, um wieder aufzustehen und wer nicht. Diese Erfahrung muss Norah auch machen.
In „Wenn ich die Augen schließe“ versuchen die Charaktere herauszufinden, wer sie sind, wer sie sein wollen und wen sie in ihrem Leben haben wollen. Sie machen dabei Fehler, haben ganz viel Angst vor Entscheidungen und so viel Herz, dass sie am Geschehen wachsen. Eine schöne, aufwühlende Geschichte mit Trigger-Warnung zu Themen wie Mobbing, Selbstverletzung und Suizidgedanken.
Lediglich am Ende hätte ich mir noch etwas mehr erhofft. Seiten. Ich hätte noch mehr Seiten gebraucht. Da endete es mir etwas zu abrupt und auch, wenn das wie aus dem Leben gegriffen scheint, mag ich persönlich lieber ein abgerundetes Ende.
Ava Reed schenkt dem Leser mit dieser Geschichte traumhaft schöne Worte und Gedanken. Mit den Charakteren muss man durch Tiefen und Höhen ihrer Seele und mit ihnen Fehler erfahren oder Schlimmes widerfahren. Für mich war es ein schöner Findungsprozess mit Norah und ihren Wegbegleitern. Sam und Lu habe ich besonders lieben gelernt. Und Norah sich selbst. Nur eine langsamere Abrundung der letzten Handlungspunkte hätte mir besser gefallen.
Hi Leni,
AntwortenLöschendas Buch hat mich schon vom Cover her angesprochen! :)
Die Geschichte trifft auch meinen Geschmack. Ich finde es richtig interessant, wenn Menschen herausfinden, wer sie eigentlich wirklich sind, was sie mögen, wen sie lieben ...
Der Song von Jessie J passt da wirklich gut, ich kannte ihn jedoch noch nicht.
Ich wünsche dir ein schönes Wochenende! <3
Liebe Grüße
Lisa Marie von https://sonneimherzen.net/