Erscheinungsdatum: 29.01.2021
Verlag: LYX
ISBN: 9783736314283
Sprache: Deutsch
Flexibler Einband 464 Seiten
„Reichen fünf Minuten, um die Liebe seines Lebens zu erkennen?
Thea leidet unter einer dramatischen Form der Amnesie. Sie hat fünf Minuten, bevor ihr Kurzzeitgedächtnis wieder gelöscht wird. Für alle außer Jim Whelan ist sie ein hoffnungsloser Fall. Allein Jim erkennt, dass ihre seltsamen Bilder aus Wortketten ein Hilferuf sind. Trotz aller Widrigkeiten entsteht zwischen ihm und Thea eine tiefe Verbindung. Als sich eine neue riskante Behandlungsmöglichkeit auftut, könnte dies eine Chance für ihre scheinbar unmögliche Liebe sein – oder aber ihr Ende bedeuten …“
Hier merkt man ab Seite 1: Emma Scott kann unfassbar gut schreiben! Die Autorin schreibt mit immens viel Gefühl, kreativer Leidenschaft und ist jemand, der sich mit Worten beschäftigt. Fasziniert hat sie mich damit, welche tiefgründigen Gespräche sie innerhalb von 5 Minuten aufbauen konnte.
Das Buch ist aufgeteilt in drei Teile. Zu Beginn begleitet man Jim, wie er sich im Hospital bewirbt und auf Thea trifft. Seine Art ist sehr ruhig und wegen seines Stotterns, redet er nicht viel, aber mit ihr möchte er Gespräche führen. In Teil 1 ist die Perspektive insbesondere stark aus seiner Sicht geschrieben und man kann beobachten, wie er zarte Gefühle für Thea entwickelt. Ich fand Jim mit seiner ruhigen, aufmerksamen und unaufgeregten Art sehr sympathisch und liebenswert.
Thea zeigt sich direkt charmant und ihre Persönlichkeit ist auch in wenigen 5 Minuten präsent. Ab Teil 2 gibt die Autorin dem Leser immer mehr Einblicke aus ihrer Perspektive. Hier wendete sich mein Eindruck zu ihr ganz schnell. Sie zeigte plötzlich ganz andere Charakterzüge, wurde egoistisch und verlor gefühlt jegliche Empathie. Auch, wenn ich ihre Gefühlswelt bis zu einem gewissen Grad nachvollziehen konnte, war mir ihr Verhalten irgendwann zu viel.
Genau so entwickelte sich mein Gesamteindruck zum Plot. Der Einstieg gefiel mir super, ich verlor mich in den Worten und Jims Perspektive. Ich war mir praktisch schon sicher, dieses Buch lieben zu werden. Ab Teil 2 schlug die Handlung jedoch eine völlig neue Richtung ein und verführte mich zum Querlesen. Es fühlte sich so an, als müsste man unbedingt vor Augen führen, dass es ein Young Adult Buch ist und noch möglichst viel Erotik-Elemente einspeisen. Diese empfand ich in dieser erst emotionsstarken Stimmung des Buches schnell als platt.
Im Bereich der Medizin bin ich persönlich ein ziemlicher Laie und bin mir dadurch nicht sicher, wie authentisch ihr Krankheitsbild ist. Auf mich wirkte es jedoch schlüssig und ohne große Logiklücke. Die medizinische Behandlung und dessen Auswirkungen, stehen jedoch auf einem anderen Blatt. Diese empfand ich als deutlich unrealistischer und Teile des Krankheitsverlaufs als überstürzt, was für mich ein herber Kritikpunkt darstellte.
Emma Scott schreibt in diesem Roman sehr gefühlsbetont und mit Liebe zu Worten. Jim empfand ich schnell als sympathisch, doch bei Thea konnte dieser Eindruck nicht ganz halten. Der Plot liefert eine Mischung aus tiefgründigen Gesprächen, liebevollen Momenten und Lust. Das Krankheitsbild von Thea wirkte auf mich authentisch, doch bei dem Verlauf, hätte man auf das ein oder andere Wunder-Element verzichten können. Leser, die sich weniger an Logiklücken bzw. unrealistischen Elementen aufhängen, könnten sich sicherlich in der emotionalen Liebesgeschichte verlieren.
„Ich werde ihn treffen. Den einen, an den ich ständig denken muss. Und wenn meine Gefühle für ihn in meine Kunst einfließen, werde ich wissen, dass es der Richtige ist.“ – Thea, Seite 20
Hallo Leni,
AntwortenLöschenoh je... erst dachte ich "oh ja, man kann den Schreibstil der Autorin echt lieben" und dann "oh je, ging wohl doch nicht" -.- :D Ich kann dich zu einem gewissen Teil verstehen. Ich habe das Buch auch gelesen und mochte es gern. Es ist aus meiner Sicht jedoch nicht das beste Buch der Autorin! Im Mittelteil... ja da hätte es gern gefühlvoll weitergehen können und Thea hätte nicht ganz so über die Stränge schlagen müssen, andererseits hat sie eben ewig nicht richtig leben können, in gewisser Weise konnte ich sie daher auch verstehen. Und es hätte für mich auch nicht so viel Wunder geben müssen. ;) Insgesamt hatte mich die Geschichte aber trotzdem gut mitgenommen.
Ihre anderen Bücher sind aber teilweise doch anders angelegt, finde ich. Mein erstes Buch von ihr war "All In. Tausend Augenblicke" - ich habe so viel geweint, wie selten beim Lesen. Das ging total unter die Haut...für mich zumindest ;)
Kürzlich habe ich "Forever right now" von ihr gelesen, da wurde, aus meiner Sicht, auch nicht künstlich Sex eingebaut. Die Charaktere finden sich zwar schnell anziehend und es prickelt zwischen ihnen, aber dass sie im Bett landen bzw. sich mehr daraus ergibt, das dauert aus gewissen Gründen, was ich sehr angenehm fand.
Ich möchte meinen im ersten Buch der Reihe "be my tomorrow" war es ähnlich. Da war zwar auch Anziehung da, aber die sind auch nicht so schnell/intensiv übereinander hergefallen. Aber das ist schon etwas länger her.
aber wenn man einmal so enttäuscht ist, greift man vielleicht auch gar nicht unbedingt zu weiteren Büchern der Autorin...
Liebe Grüße
Dana
Huhu Dana,
Löschenes gibt wirklich Pro und Cons zu diesem Roman. =D
Ich muss mich deinen Worten ausnahmslos anschließen. Thea empfand ich als nachvollziehbar, aber das hätte weniger sein können und der gefühlsvolle Part etwas mehr. Es freut mich so zu lesen, dass dich die Geschichte so mitnehmen konnte, trotz dessen, dass es auch aus deiner Sicht nicht das beste Buch der Autorin ist.
Von All in habe ich auch schon sehr viel Gutes gehört. Das Buch habe ich direkt als Nächstes im Blick. Deine Rezension zu Forever Right Now habe ich mir vorhin schon sehr neugierig durchgelesen. Die Geschichte möchte ich auch gerne im Blick behalten. =))
Vielen Dank für die vielen Empfehlungen bezüglich anderer Werke der Autorin. Auf jeden Fall werde ich noch ein weiteres Buch von ihr probieren. <3
Ganz liebe Grüße
Leni =)
Hallo Leni,
Löschenman kann auch nicht immer den Geschmack von allen treffen, das finde ich auch okay. Klar ist es schön, wenn allen eine Geschichte gefällt, aber das wäre auch ziemlich unrealistisch. Jeder braucht und will ja auch etwas anderes.
Und dann muss auch noch die Stimmung passen ;)
Hoffentlich kann dich ein anderes Buch der Autorin dann mehr mitnehmen/überzeugen. Aber auch wenn nicht ist das ja kein Beinbruch, es gibt schließlich noch genug Anderes zu lesen ;)
Sowohl All In als auch Forever right now, bzw. den ersten Band der "Reihe" Be my tomorrow (man kann die Bücher auch einzeln lesen, die Protas des ersten Buches spielen keine sooo große Rolle) fand ich besser als "Between your words", aber das muss natürlich nichts heißen ;)
Liebe Grüße
Dana
Hallo liebe Leni,
AntwortenLöschenich habe von Emma Scotts Büchern jetzt schon so viel Gutes gehört. Die Autorin steht mit ihren Werken sehr weit oben auf meiner "Möchte-ich-unbedingt-bald-mal-lesen"-Liste. Daher war ich auch sehr neugierig auf deine Rezension zu diesem Buch.
Du schreibst, dass dich der zweite Teil aus einigen nachvollziehbar geschilderten Aspekten heraus nicht packen konnte. Das ist sehr schade. Aber durchaus verständlich.
Deine Rezension hat mir eine Entscheidungshilfe dabei gegeben, welches Buch ich dann vielleicht nicht unbedingt als erstes von der Autorin lesen sollte. Hast du noch mehr von Emma Scott gelesen? Hast du vor noch mehr von ihr zu lesen? Kannst du mir einen Tipp geben, mit welchem Buch on ihr man beginnen sollte?
Ganz liebe Grüße
Tanja :o)
Huhu Tanja,
Löschenich habe von anderen Büchern der Autorin auch bereits viel Gutes gehört. Bisher habe ich aber erst mit Between Your Words etwas von ihr ausprobiert. Ich kann dir also noch keine andere Empfehlung aussprechen. Wobei ich schon einige positive Rezensionen zu All in gelesen habe. Ich möchte das Buch auf jeden Fall auch noch von ihr ausprobieren. Mal sehen, ob mich das mehr überzeugen kann.
Hast du bereits ein Buch von ihr auf dem Schirm?
Ganz liebe Grüße
Leni