Schön geschrieben, aber mit ein paar Längen
Erscheinungsdatum: 11.09.2024
Verlag: Heyne
ISBN: 9783453323254
Sprache: Deutsch
Taschenbuch 544 Seiten
ACHTUNG! Band 2 der Reihe!
Vielen herzlichen Dank an den Verlag für das Bereitstellen eines Rezensionsexemplares! ♥
„Für das Königreich ist Keera die Klinge des Königs, seine gefürchtetste und zuverlässigste Attentäterin. Doch im Verborgenen arbeitet sie mit den Faen zusammen. Gemeinsam mit dem dunklen, grüblerischen Fae Riven, der Keeras Blut in Wallung bringt, plant sie, den tyrannischen König des Menschenreichs zu töten. Doch es gibt einen Verräter unter ihnen – und Keera ist die Hauptverdächtige. Und gerade, als sie glaubt, eine neue Familie und ihre große Liebe gefunden zu haben, steht auf einmal noch viel mehr auf dem Spiel als nur ihr eigenes Leben …“
Ich habe mich so sehr auf die Fortsetzung zu „Broken Blade“ gefreut. Der Auftakt hat mir damals sehr gut gefallen und ein düsteres Setting entworfen. Allerdings lag der Roman bereits eine Weile bei mir zurück und mir waren nicht mehr alle Details präsent. Daher hätte ich mir zu Beginn von "Shadow Crown" mehr Wiederholungen aus dem Vorband gewünscht.
Trotzdem beginnt es so rasant und mit düsteren, aber auch eindrucksvollen Fantasy-Details, so dass ich mich schnell an den Seiten gefesselt vorfand. Die Autorin entwirft Ungeheuer mit Hirschgeweih, scharfen Zähnen und Krallen, geeignet zum Reißen von Fleisch und dennoch sind es ihre Charaktere, die am gefährlichsten sind.
Nachdem es so stark begann, flaute der Spannungsbogen jedoch recht schnell ab. Es gibt mehrere Sequenzen, in denen die Charaktere sich in Geduld üben und teilweise nicht viel handeln. Keera beginnt mit den Faen zusammenzuarbeiten, aber muss erst ihr Vertrauen gewinnen, tut aber nicht viel dafür. Gemeinsam versuchen sie weiterhin den König zu Fall zu bringen, aber es kommt nicht wirklich zu einer Planung dafür.
Es passiert mehr auf der Beziehungsebene oder es kommen zur Geschichte dieser Welt mehr Details hinzu. Mit einem klassischen Cliffhanger-Ende, nimmt die Handlung auf den letzten Seiten nochmal Fahrt auf. Für mich war der Spannungsbogen bei über 500 Seiten dennoch etwas zu wenig.
Dennoch konnte ich das Buch kaum zur Seite legen. Melissa Blair kann wirklich gut schreiben. Ihr Schreibstil ist schon fast schmerzhaft schön. Sie schreibt poetisch, gefühlsstark und emotional.
„Eine einzelne Träne rann über ihre Wange. Dieser Anblick traf mich hart; es war als rollte ein Felsbock einen Berg hinab.“ – S. 310
Auf charakterlicher Ebene fand ich die Hauptfigur weiterhin sehr spannend. Als bekannte Assassine des Reichs hat Keera bereits einige Leben beendet. Sie ist talentiert, aber auch voller Reue und kämpft täglich mit der Bürde. Ich finde, sie ist weiterhin genial ausgearbeitet. Zudem mochte ich ihre Entwicklung dahingehend, mehr Freundschaften einzugehen und sich auf andere zu verlassen.
Riven war im Vergleich zum 1. Band leider etwas blass und kam in den ersten knapp 100 Seiten nicht mal vor, obwohl er zu den Hauptfiguren gehört. Dafür fand ich die Freundschaften besser ausgearbeitet. Man erfährt deutlich mehr über Nikolai und Syrra, die Abgründe, aber auch liebevolle Geschichten mit Keera teilen.
Was mich wiederum wenig abholen konnte, war die Lovestory. Während der erste Band eher mit einer slow burn Romanze glänzte, kam sie hier trotz schwerer Konflikte und Problematiken überstürzt oder oft unpassend vor (Spicy Szene kurz nach einem Beinahe Tod – um ein Beispiel zu nennen).
Das Buch ist wieder mal richtig toll geschrieben. Poetisch, fantasievoll und tiefgründig. Es beginnt und endet spannend, aber in der Mitte kommt es zu mehreren Längen, wodurch sich die 500 Seiten für mich teilweise gezogen haben. Zwischendurch passiert nicht viel Plot - aus meiner Sicht ein klassischer Filler-Teil.
Auch die Liebesgeschichte fand ich oft unpassend, wohingegen mich die freundschaftlichen Momente berühren und abholen konnten. Zudem sind die Fantasy-Elemente wieder mal fantastisch düster ausgearbeitet.
Band 1: Broken Blade
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