„Als Klinge des Königs hat Keera alles erreicht. Sie ist die wichtigste Assassine des Königs, und sie ist auch die beste. Niemand, der von Magie gezeichnet ist, kann ihr entkommen. Bis jetzt. Als Gerüchte über einen Rebellen aufkommen, der sich nur der Schatten nennt, muss Keera zeigen, was sie kann. Doch auch sie verbirgt ein dunkles Geheimnis – und eine noch heimlichere Liebe. Und plötzlich steht alles auf dem Spiel …“
Die Ankunft in die Welt von Protagonistin Keera ist düster. Die Autorin entwirft ein Fantasy Konstrukt mit Elfen, Faen, Menschen und Halblingen als Völker. Nur Halblinge, Mischwesen, sind in dieser Welt nichts wert. Sie werden versklavt, misshandelt, zum Sterben verurteilt und im Dreck zurückgelassen. Ihre Behandlung ist brutal und grausam.
Halbling Keera stellt ihr Leben der Krone zur Verfügung, indem sie andere Leben nimmt. Die Klinge des Königs ist die beste und bekannteste Assassine. Talentiert, stark, mächtig und insgeheim gebrochen. Sie sieht das Blut an ihren Händen, ertrinkt ihre Schuld im Alkohol und tut Buße, indem sie jeden unschuldigen Toten namentlich in ihre Haut ritzt.
Ich habe eine Weile gebraucht, bis ich im Geschehen angekommen bin. Bei einer Assassine habe ich mit einer düsteren Geschichte gerechnet. Das Ausmaß hat mich dennoch erst Mal niedergerungen und beim Lesen immer wieder schlucken lassen. „Broken Blade“ ist keine simple Geschichte, sie ist nichts für schwache Nerven. Mit Keera lernte ich die dunkelsten Grauschattierungen eines Charakters kennen. Sie selbst sieht sich als Monster und reflektiert die genommenen Leben. Ab wann ist man ein Monster? Welche Beweggründe sind nachvollziehbar? Wo sind da die Grenzen? Aus meiner Sicht eine absolut spannende Person und moralische Betrachtung des „Danachs“, wenn man töten „musste“. Ob Monster oder nicht, sie ist der Bösewicht in vielen Geschichten. Nur wenige Schützlinge wissen, was sie zu tun bereit ist, wenige sehen es als Bürde, die sie sich auflastet.
Alles Gute, was sie sich aufgebaut hat, droht jedoch zu wanken als der Schatten auftaucht. Er zeigt dem Volk Stärke und lässt ihren Status gefährlich wanken. Auch ihr Leben hängt davon ab, ob sie seinen Kopf zurückbringen kann oder nicht.
Mit einem neuen Auftrag im Gepäck, nimmt das Abenteuer langsam seinen Lauf. Es erfordert viel taktisches Denken, zeigt den Umgang mit Intrigen im Palast und was Macht in grausamen, intelligenten Händen anrichten kann. Es führt zu klareren Momenten bei Keera und schnitzt sie zu einer interessanten Persönlichkeit. Ihr Abenteuer habe ich gerne verfolgt. Ab einem bestimmten Punkt im Buch, war es schwierig es noch aus der Hand zu legen. Ihre Betrachtung von verschiedenen Handlungen, ihre Reue und Reflektion und Lektionen, die sie mit anderen teilt, haben mich beeindruckt zurückgelassen.
Durch ihr Abenteuer entwickelt sich die anfängliche Düsternis im Buch zu einem leichten Schimmer der Hoffnung. Die Fantasy-Welt zeigt sich mit weiteren spannenden Details abseits der blanken Grausamkeit. Alles ist magischer, Lebensspannen erstrecken sich teilweise über Jahrtausende und Pflanzen unterhalten sich mit Magiebegabten. Leichte Romanze-Elemente lassen sich erblicken, aber so slow burn, dass sie der Handlung selbst nicht die Show stehlen. Was ich persönlich immer ganz angenehm finde.
Ich kann mir kaum vorstellen, dass es leicht gewesen ist dieses Buch zu schreiben. Das Buch setzt sich so stark mit den eigenen Grenzen und Abgründen auseinander, so dass ich es kaum aus der Hand legen konnte. Viele Details haben mich an die Seiten gefesselt und beeindruckt. Mir gefiel die Fantasy-Welt, die moralische Betrachtung unmoralischer Handlungen und die Vielschichtigkeit der Charaktere. Insgesamt hat mir Keeras morally grey Charakter am meisten zugesagt. Man muss dem Buch jedoch Zeit geben. Insbesondere der Start ist auch sehr düster. Das muss man fürs Lesen des Buches auch abkönnen.
Hallo liebe Leni,
AntwortenLöschenich habe mit diesem Reihenauftakt ja auch sehr geliebäugelt. Ich war unglaublich gespannt auf deine Rezension zum Buch. Allerdings bin ich gerade doch noch unschlüssig. Die moralische Komponente spricht mich an. Auch Brutalität ist jetzt nichts, was mich abschreckt. Allerdings bin ich mir nicht sicher, was die ruhigen Parts und auch, was die Handlung ansich betrifft. Ab wann kam für dich der Punkt, als du das Buch nicht mehr aus der Hand legen wolltest? Planst du den zweiten Band auch noch zu lesen? Mich würde deine Meinung dann sehr interessieren. Wenn der zweite Band mindestens genauso sehr und vielleicht sogar noch mehr zu überzeugen weiß, dann könnte das was für die Wunschliste werden :o)
Ganz liebe Grüße
Tanja :o)
Huhu Tanja,
Löschenes hat schon ein paar Seiten gedauert, bis das Buch für mich ein Pageturner geworden ist. Allerdings haben mich weniger die ruhigen Stellen gestört, sondern viel mehr, wie bedrückend der negative Weltenentwurf am Anfang für mich war. Die Hauptfigur verliert sich auch ein paar Seiten im Alkoholkonsum. Erst nach der Phase war ich richtig drin. Ich weiß nicht mehr, wie lange das gedauert hat. Vielleicht ca. 1/2 oder 100 Seiten? Also schon ein paar Seiten, aber für mich hat es sich trotzdem gelohnt. Ich werde dir aber gerne mehr berichten, sobald ich die Reihe weiterverfolgt habe. =)
Ganz liebe Grüße
Leni
Huhu,
AntwortenLöschendas Buch scheint mich aktuell irgendwie zu verfolgen. XD Ich sehe es ständig! Und auch wenn sich die Meinungen schon sehr unterscheiden, sind doch die meisten von der Stimmung im Buch fasziniert. Keine einfache Lektüre und doch lockt sie mich total. Ich glaube da werde ich nicht drumherumkommen.
Tintengrüße von der Ruby
Huhu Ruby,
Löschenbei dem Klappentext wundert es mich fast gar nicht, dass mehr Bookies danach greifen. =D Mich hat es sofort angesprochen. Mir hat die Leseerfahrung gut gefallen. Ich weiß auch, dass mir das etwas happige Thema gut in Erinnerung bleiben wird. Allerdings kann ich auch die ein oder andere Kritik dazu verstehen. Ich bin gespannt, was du zum Buch sagen wirst. Ich werde Ausschau halten nach deiner Rezi. <3
Ganz liebe Grüße
Leni