Erscheinungsdatum: 22.03.2005
Verlag: Bastei Lübbe
ISBN: 9783404170319
Sprache: Deutsch
Flexibler Einband 320 Seiten
„Deutschland sucht die Super-Mami! Es gibt sie, die perfekten Mamis und Bilderbuch-Mütter, die sich nur über Kochrezepte, Klavierlehrer und Kinderfrauen austauschen. Doch eigentlich sind sie der Albtraum jeder Vorstadtsiedlung. Dagegen hilft nur eins. Sich zusammenrotten und eine kreative Gegenbewegung gründen: die "Mütter-Mafia"! Ab jetzt müssen sich alle braven Muttertiere warm anziehen...“
Kennt ihr diese Bücher, bei denen ihr euch einen zweiten Band wünscht? Nicht weil es unvollendet wirkt, sondern weil ihr euch überhaupt nicht von den Charakteren und der Geschichte trennen wollt? So erging es mir bei der Mütter-Mafia. Mit viel Humor, einigen skurrilen Elementen und originellen Ideen, beschreibt Kerstin Gier total unterhaltsam die Geschichte von Constanze.
Direkt auf den ersten Seiten, erleben wir mit der Protagonistin Constanze, wie sie einen neuen Lebensabschnitt beginnt. Ihr Ehemann will die Scheidung. Nachdem er ihr das eröffnet hat, könnt ihr euch sicher vorstellen, dass sie erst Mal in eine Art Schockzustand gerät. Ein paar Zeilen und einen Schockzustand später, hat ihr Mann Lorenz sie, ihre beiden Kinder und all ihr Hab und Gut ins Haus seiner kürzlich verstorbenen Mutter gepackt. Das Haus gleicht einem unzumutbaren Zustand, besonders für die 14-jährige, pubertierende Tochter Nelly. Manche würden es antik bezeichnen, andere alt, verstaubt und verschimmelt. Und dann gibt es nicht mal Empfang! Constanzes 4-jähriger Sohn Julius, fühlt sich direkt wohl und setzt sich direkt das von der Oma selbst gehäkelte Klorollenhütchen auf.
So schwer dieser Neustart für Constanze und ihre Kinder auch ist, so schnell lernen sie alle, neue Freunde kennen. So entdeckt Constanze eine neue Freundin in Mimi, ihre Nachbarin und eine Karrierefrau auf Pause mit Kinderwunsch. Julius freundet sich schnell mit Jasper aus seinem Kindergarten an, der ziemlich laut schreit und so landet schließlich Jaspers Mutter Anna noch in der Runde. Laut Anna ist sie von Beruf Hebamme und gleichzeitig Rabenmutter. Gitti von Nebenan ist die Tochter der Hempel, die jeden und alles, wegen jeder Kleinigkeit verklagen. Sie hat sich entschlossen, sich mit Mimi und Constanze anzufreunden, obwohl ihre Eltern eigentlich mit ihnen verfeindet sind.
Abwechselnd zur Constanzes Lebensgeschichte, gibt es immer wieder kurze Einträge/Artikel der Homepage von der Mütter-Society. Darin geht es um den Austausch der Mütter einer Vorstadtsiedlung und dieser Austausch ist nicht ganz geheuer. Zwischen Kochrezepten und Urlaubsberichten, tauschen sie sich über die zweite Fremdsprache aus, die ihr 4-jähriges Kind gerade erlernt oder welches Instrument es als nächstes spielt. Ein 3-jähriger spielt bereits Oboe, die süße kleine Tochter möchte doch nun auch noch zusätzlich mit der Violine starten und warum sollte man nicht am Filzkurs für Mutter und Kind teilnehmen?
In die Mütter-Society kommt man nur über Beziehungen rein, muss vorher ein Probetreffen überstehen und den anderen Müttern letztendlich etwas bieten können. Sicherlich auch sehr gut vergleichbar mit einer Sekte.
Am Anfang des Buches, fand ich Constanze etwas naiv, gutgläubig und unselbstständig. Vom Anwalt ihres (bald Ex-)Ehemannes, unterschreibt sie blind irgendwelche Dokumente, da sie sich keine Blöße geben wollte, wenn sie mal etwas nicht versteht. Gerüchten schenkt sie schnell Glauben, um einen eigenen Beruf zu erlangen, gibt sie sich nicht viel Mühe und natürlich hat Lorenz eher Hirntumor, als eine Affäre mit einer Anderen. Doch hat mich das gar nicht so sehr gestört, wie man eigentlich vermuten mag. Viel eher, war ich total wütend auf diesen „Mann“ Lorenz. Wie kann man sich nur so kalt und wie ein Oberarschloch der eigenen Familie – besonders den Kindern gegenüber – verhalten. Wahnsinn, hatte ich eine Wut auf ihn. Umso mehr wünschte ich mir, dass Constanze ihr Leben ein wenig auf die Reihe bekommt und endlich zurückschlagen kann.
Constanze macht während des Buches keine großartige Entwicklung durch. Viel eher wird gezeigt, dass ein Neuanfang, viel Gutes mit sich bringen kann. Die neuen Freundschaften tun ihr und ihren Kindern gut. Es wird in viele Fettnäpfchen getreten, es werden einige Gutenachtgeschichten erfunden, Bekanntschaften geschlossen und das Leben wird wieder in Angriff genommen (und natürlich auch das „antike“ Haus).
Die Charaktere sind allesamt skurril, humorvoll und total originell. Mit dieser Einstellung heizen sie den „ach-so-perfekten“-Müttern der Mütter-Society, ordentlich ein und schon bald befinden sie sich in der direkten Gegenbewegung, der Mütter-Mafia.
Hiermit wurde eines der witzigsten, skurrilsten Bücher geschrieben, das ich je in Händen halten durfte. Und immer im Mittelpunkt, die liebe, verrückte Mutti. Jeder Typ von Mutter kommt mindestens einmal vor und kommt somit auch auf seine Kosten. Ein absolutes Wohlfühl- und Familienbuch, bei dem man aus vollem Halse lachen kann.
( 5 / 5 Dschinn)
Was für ein Mutter-Typ bist du? Mach den TEST! =D
Huhu Leni,
AntwortenLöschenich mag Kerstin Giers Schreibstil ja auch unheimlich gerne. Bislang habe ich mich noch an keines ihrer Erwachsenenbücher herangetraut. Aber ich habe schon häufig überlegt eines davon zu lesen. Deine Rezension hört sich so gut an und du klingst so begeistert. Mal sehen, vielleicht werde ich mich ja auch mal an die Müttermafia herantrauen :o)
Deinen Test habe ich doch gleich mal gemacht. Hier mein Ergebnis:
Die beschützende Mutter
Sie besitzen ein großes Herz. Das schlägt besonders stark für alle, die Hilfe brauchen, traurig sind oder sich ungerecht behandelt fühlen. Dann hören Sie verständnisvoll zu und geben gute Ratschläge. Sie sind sensibel und haben sämtliche Antennen dafür ausgefahren, was Ihr Gegenüber gerade am nötigsten braucht, sei es eine liebevolle Umarmung, ein aufmunterndes Wort oder auch tatkräftigen Beistand. Garantiert sind Sie es, die von der Erzieherin im Kindergarten gefragt wird, ob Sie beim Ausflug in den Zoo als Begleitung mitgehen. Oder die gebeten wird, sich in der Schule als Elternvertreterin zur Wahl zu stellen, weil sich sonst keiner dafür meldet. Und selbstverständlich übernehmen Sie jede Aufgabe, ohne zu murren, und engagieren sich mit aller Kraft.
Natürlich setzen Sie Ihre sozialen Fähigkeiten auch für Ihr Kind ein. Sie schenken ihm Wärme und Geborgenheit. Es weiß: Zu Mama kann ich immer kommen - sie tröstet mich, sie versorgt mich, sie liebt mich. Sie stehen in jedem Fall voll zu Ihrem Kind. Sind sich immer Ihrer Verantwortung bewusst. Obwohl Sie eher zur Harmonie neigen und am liebsten jeden Streit vermeiden, können Sie zur Löwenmutter werden, sobald jemand Ihr Kleines angreift.
So weit, so wunderbar. Nur besteht bei Ihrer umfassenden Fürsorge die Gefahr, dass Sie Ihr Kind zu sehr beschützen. Aus dem verständlichen Wunsch heraus, ihm Kummer zu ersparen, räumen Sie ihm sämtliche Schwierigkeiten so weit wie möglich aus dem Weg. Sie kümmern sich selbst um die kleinsten Kleinigkeiten und vergessen dabei: Gerade an Herausforderungen wächst Ihr Kind. Auch wenn es schwer fällt, halten Sie sich zurück und eilen Sie nicht gleich zu Hilfe. Warten Sie erst einmal ab, ob es nicht auch allein zurecht kommt. Ihr Kind ist stärker, als Sie denken.
:o)
Ganz liebe Grüße
Tanja :o)
Huhu Tanja,
Löschenich habe bereits das ein oder andere Buch von Kerstin Gier gelesen, auch einige Erwachsenenbücher. Leider fand ich ihre bisherigen Werke doch meist recht vorhersehbar und das hat meine Lesefreude recht geschmälert. "Die Mütter Mafia" war ein richtiger Glücksgriff und da war ich wirklich glücklich, dass ich der Autorin noch eine weitere Chance geben wollte. Dazu muss man auch sagen, dass der Klappentext mich am Anfang und der Humor beim Lesen total angesprochen hat. c:
Solltest du dich an ein Erwachsenenbuch von ihr heranwagen wollen, dann kann ich dir dieses hier auf alle Fälle empfehlen! =)
Dein Testergebnis ist richtig schön. <3 Ich finde einige Details davon passen sehr gut zu dir und da könnte ich mir vorstellen, dass einige Beschreibungen auch zutreffen. Ganz besonders der erste Satz. c: Vielen Dank, dass du dein Ergebnis mit mir geteilt hast!
Ganz liebe Grüße
Leni =)
Hallo liebe Leni
AntwortenLöschenDas Buch habe ich damals sehr gerne gemocht, es war total unterhaltsam. Und: es gibt sie, die Fortsetzung. Wenn ich mich richtig erinnere, schliesst "Die Patin" direkt an "Die Müttermafia" an. Viel Spass also beim Weiterlesen :-)
Alles Liebe
Livia
(Und: ich habe zwar keine Kinder, habe die Fragen aber hypothetisch beantwortet - was ja immer total witzig ist - und wäre eine leistungsorientierte Mutter, das passt)
LöschenHuhu liebe Livia,
Löschenoh! Mein! Gott! Was erspähen meine Äuglein da? Es gibt tatsächlich eine Fortsetzung? Oh vielen, vielen Dank für den Hinweis. <3 Das Buch landet postwendend auf meiner Wunschliste. =D
Es freut mich auf jeden Fall sehr zu hören, dass du das Buch ebenfalls so sehr mochtest. Das Wort "unterhaltsam" trifft es auf jeden Fall super. c: Auch finde ich es sehr interessant, dass der Test so gut zu passen scheint. Vielen Dank, dass du dein Ergebnis mit mir geteilt hast. =))
Ganz liebe Grüße
Leni
Hallo :-)
AntwortenLöschenIch habe das Buch vor einer gefühlten Ewigkeit ebenfalls gelesen. An den Inhalt konnte ich mich zwar nur noch grob erinnern (da hat deine Rezension zum Glück meine Erinnerung ein bisschen aufgefrischt), aber ich wusste noch, dass ich es auch herrlich amüsant fand. Hast du die Fortsetzung auch gelesen?
Liebe Grüsse ♥
paperlove
Hallöchen,
Löschenschön, dass meine Rezension deine Erinnerungen an die Geschichte nochmal ein wenig auffrischen konnte. Bisher habe ich die Fortsetzung leider noch nicht gelesen, aber sie steht mittlerweile fest auf meiner Wunschliste. =)) Hast du den nächsten Band der Reihe auch gelesen?
Ganz liebe Grüße
Leni c: ♥