Jack, wir haben ein Problem
Verlag: Bastei Lübbe
ISBN: 9783404181995
Sprache: Deutsch
Flexibler Einband 352 Seiten
ACHTUNG! Band 2 der Reihe!
Vielen herzlichen Dank an den Verlag und netgalley für das Bereitstellen eines Rezensionsexemplares! ♥
„London, 1850: Unbemerkt von der Öffentlichkeit sorgt das Ministry of Souls dafür, die Seelen Verstorbener in die Zwischenwelt zu befördern. Der Soulman Jack und die arabische Prinzessin Naima sind dem mysteriösen Schattenspieler auf der Spur — einem Wesen, das zwischen den Welten wechseln kann und Jack mit einem Fluch belegt, der dafür sorgt, dass er immer mehr an Kraft verliert und so durchscheinend wird wie Glas. Ihnen bleibt wenig Zeit, um nicht nur den Fluch zu brechen, sondern auch die finsteren Pläne des Schattenspielers zu durchkreuzen.“
Ich habe den Schreibstil von Akram El-Bahay bereits vermisst. Seine Geschichten sind geschrieben, wie alten Märchen und Sagen. Beim Lesen habe ich immer eine Erzählstunde vor Augen, an dem sich die Familie um einen Kamin schart und alten Geschichten lauscht. Voller fantastischer Elemente und mit viel trockenem Humor.
Der zweite Teil schließt relativ nahtlos an den Vorgänger an. Jack und Naima sehen sich im Kampf gegen den Ifriten und versuchen einen Plan zu entwickeln, wie sie als Sieger hervortreten können. Damit schickt sie ihr Abenteuer nach Ägypten und in die Palastbibliothek. Gleichzeitig bleibt ihr Gegner nicht untätig, stellt Fallen und bietet jede Menge Gefahr.
Es gibt einige Sachen aus Band 1, an die ich mich nach dem Jahr Lesepause nicht mehr so gut erinnern konnte. Die meisten Details waren mir noch präsent, aber der nahtlose Übergang von Auftakt zur Fortsetzung, erschwerte mir trotzdem den Einstieg. Auch gab es ein paar Andeutungen an die Geschehnisse aus dem Vorgänger, die ich einfach nicht überrissen habe. Hier hätte ich mir mehr Klarheit bzw. Wiederholungen gewünscht.
Den Standort der Geschichte habe ich absolut geliebt. Alles Orientalische spricht mich total an und der Autor hat ein absolutes Händchen dafür, den Geist dessen einzufangen. So hat man direkt einen prächtigen Palast, die zahlreichen und bunten Gewänder vor Augen oder den Duft von Kümmel in der Nase, während die Protagonisten über den Marktplatz wandern.
Und mitten in dieser schönen, bunten Welt befinden sich unsere Helden dieser Geschichte. Als Leser begegnet man wieder der altbekannten Truppe aus der Geisterkatzenlady Agatha, dem sprechenden Kater Oz, der Tochter eines arabischen Emiraten Naima und dem Soulman Jack. Ich habe mich so gefreut alle wieder zu sehen.
Die Protagonisten schreiben eine atemanhaltende Geschichte, voller Gefahren, Mut und Selbstlosigkeit. Mit viel Geschick greifen sie ausweglose Situationen an und versuchen das Böse aus der Welt und ihrem Herzen zu halten. Sie stellen tolle Hauptfiguren da, die nach schönen Weisheiten und schöner Moral leben.
Agatha tritt leider insgesamt etwas kürzer, aber dafür wird Oz immer präsenter. Für mich gehört Oz, der alte Archivar im Körper einer Katze, zu meinen liebsten Buchcharakteren. Er nimmt eine entscheidende Rolle im Buch ein, sorgt mit seiner verstaubten Art immer wieder für Schmunzler und legt eine erstaunliche Entwicklung hin. Auch er war für mich ein absoluter Held.
Letztendlich baut sich der Spannungsbogen der Geschichte immer mehr auf, um dem Leser mit einem Knall wieder zu entlassen. Der Handlungsverlauf wird blutig, wartet mit Verlusten und Krieg auf. Daher würde ich die Geschichte unseren jüngsten Lesern vielleicht nicht unbedingt empfehlen. Grundsätzlich sehe ich es allerdings als geeignete Familienlektüre für Erwachsene und die etwas größeren Kinder.
Hier verbindet sich ein toller Schreibstil mit furchtlosen Helden, trockenem Humor und einer Menge Magie. Mir fiel der Einstieg etwas schwieriger, wegen der doch etwas längeren Pause zwischen den zwei Bänden. Trotzdem habe ich im Abenteuer viel Freude empfunden und mitgefiebert. Ich habe mich gefreut alle liebgewonnenen Charaktere wiederzusehen, während der Gegenspieler nochmal für eine gehörige Lesespannung sorgt. Hier jedoch nochmal eine Warnung an unsere ganz kleinen Leser: Die Geschichte ist ganz schön gruselig!
"»Lügen können krank machen«, sagte er leise.
»Doch die Wahrheit kann töten.«"
"Bei Problemen, wirf die Katze."
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