**R** „Psychos – Das erste Jahr“ – von Jacqueline Thör

Fantasy mit Mehrwert


Erscheinungsdatum: 13.12.2023

Verlag: /

ISBN: 9798869539977

Sprache: Deutsch

Gebundenes Buch 370 Seiten

Vielen herzlichen Dank an die Autorin für das Bereitstellen eines Rezensionsexemplares! ♥ 

„Ein Internat für übernatürlich talentierte, psychisch erkrankte Jugendliche. Und fünf Freunde, die einen Mord aufklären.

Als Noah wegen einer erneuten ungewollten Verwandlung von der Schule verwiesen wird, bricht für ihn eine Welt zusammen. Doch dann bekommt der Identitätswandler an der Akademie eine neue Chance. Auf dem Internat für Psychalents lernt er, seine Gabe zu kontrollieren. Und nicht nur das. Zum ersten Mal erfährt er, was es heißt, Freunde zu haben. Und wie es sich anfühlt, verliebt zu sein. Allerdings ist nicht alles auf Burg Auwia zauberhaft. Als Noah und seine Freunde davon Wind bekommen, dass ein paar ihrer Mitschüler und Mitschülerinnen womöglich einen Mord, einen Doppelmord an Non-Psychos begangen haben, beginnt für sie eine gefährliche Jagd nach der Wahrheit ...“

Quelle: Lovelybooks

„Psychos“ wartet mit einer altbekannten Grundidee auf. Außenseiter entwickeln besondere Gaben und kommen auf eine Akademie mit anderen Begabten. Was schon Mal grundsätzlich ein Plot ist, zu dem ich sehr gerne greife. Es deckt meine Vorliebe für fantastische Elemente dank der verschiedenen Begabungen und außerdem mag ich die Botschaft, dass wir immer Gleichgesinnte finden können. Doch bringt die Autorin Jacqueline Thör noch einen besonderen Touch in den Plot durch wirklich interessante, psychologische Elemente. 

In ihrem Roman entwickeln Jugendliche in Folge eines Traumas eine psychische Erkrankung und ein damit verbundenes Talent. Hinter den Schülern der Akademie verbirgt sich also immer eine tiefgründige Geschichte, die sie nicht schnell preisgeben und die man gerne ergründen möchte. Doch geht es auf Burg Auwia insbesondere darum, ihre Gabe besser zu kontrollieren und dafür einzusetzen, um andere Jugendliche zu rekrutieren. Ihnen zu helfen. Sich selbst zu helfen und aus der Erfahrung eine Stärke für sich zu ziehen.

Und genau wegen solcher Plotideen liebe ich die Selfpublisher-Nische. Sie kommen mit Details, Elementen oder Plots um die Ecke, mit denen man im Traum nicht rechnet. „Psychos“ kommt mit einer wunderbaren Umsetzung einer altbekannten Grundidee und zieht es komplett neu auf. Ich mochte die psychologische Betrachtung, dabei bleibt der Schreibstil flüssig, verständlich und leicht zu lesen. 

Im Fokus davon steht insbesondere Protagonist Noah. Er ist Identitätswandler mit gespaltener Persönlichkeit. In seinen jungen Jahren musste er bereits sehr viel durchmachen und schlüpft deswegen während seiner Blackouts in eine andere Gestalt. Ich habe die neue Betrachtung der Gabe „Identitätswandler“ wirklich geliebt. Auf die Art habe ich noch nie davon gelesen. Bei seiner Ausarbeitung, muss die Autorin auch einen schmalen Grad entlangwandern, da sie unterschiedliche Persönlichkeiten dargestellt hat, die aber trotzdem eindeutig zusammenhängen. Ich finde, das ist ihr super gelungen und ich habe Noah mit all seinen Facetten mega gerne kennengelernt.

Mit seiner Person wuchs auch meine Neugier auf jeden einzelnen Charakter an dieser Schule. Bei den vielen Namen war ich aber erst Mal kurz etwas erschlagen. In dem Buch tummeln viele Charaktere, weshalb ich mir ein Charakterverzeichnis oder kurze Steckbriefe zu den wichtigsten Personen gewünscht hätte. Mit den gut ausgearbeiteten Persönlichkeiten und Hintergrundgeschichten, hat sich das Gefühl über die Seiten jedoch auch gelegt. Insbesondere Noahs neu gewonnenen Freunde, sein Team, habe ich schnell ins Herz geschlossen. Sie alle sind mutig, an innerer Entwicklung interessiert und sehr empathisch. Mit ihnen kommt auch etwas Alltag ins Geschehen hinein, da mit ihnen Themen, wie Schulaktivitäten, Liebe, Freundschaft einhergehen. 

Je mehr ich sie kennengelernt habe, desto mehr Erfolg habe ich ihnen bei der Rekrutierung gewünscht. Sie werfen einen Blick auf ihren näheren Umkreis, vor der Akademiezeit und überlegen, welche Schüler vielleicht bereits mit Traumata umgehen mussten. Damit vermittelt die Autorin zudem unterschwellig mögliche Signale, auf die man im eigenen Alltag auch mehr Fokus legen könnte. 

Im Laufe der Geschichte kommen noch mitreißende Krimi-Elemente hinzu, die das Leseerlebnis gelungen abrunden. Im Gesamtpaket kommt die Geschichte auch mehr als Fantasykrimi daher, welches auch für jüngere Leser geeignet ist und weniger als Psychologie-Unilektüre.

Ein altbekannter Plot mit origineller Umsetzung und Mehrwert. Wer gerne Fantasy liest, gerne besondere Gaben kennenlernt, aber auch tiefgründige Geschichten und psychologischen Elementen nicht abgeneigt ist, wird hier ganz viel Lesefreude erleben. 

Ich bin gerne nach Burg Auwia gewandert, um die unterschiedlichen Schüler, ihre Gaben und Hintergrundgeschichten kennenzulernen. Jacqueline Thör erweckt ganz besondere Persönlichkeiten zum Leben, die man gerne in ihrem Abenteuer begleitet.

Ich konnte für mich selbst viel aus dem Buch ziehen und wurde nebenbei grandios unterhalten.


( 5 / 5 Dschinn)


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Für alle Leser, die sagen, gerne mehr Psychologie in Unterhaltungslektüren, wie in "Psychos" kann ich auch nur die Märchenromane von Jacqueline Weichmann-Fuchs empfehlen. 

Kennt ihr weitere Romane in dem Bereich?

2 Kommentare:

  1. Schönen guten Morgen!

    Mich hat hier sofort das Cover gecatcht! Das finde ich außergewöhnlich und passt auch perfekt dazu, wie du die Geschichte beschreibst!
    Die Handlung klingt zwar ähnlich wie viele andere, aber eben auch anders und originell - aber ich bin hier grade etwas zu nah am Thema dran, weshalb ich sowas in der Richtung zurzeit eher nicht lesen möchte. Aber ich werde das Buch mal im Auge behalten, vielleicht kommt mal eine passendere Zeit dafür.

    Liebste Grüße, Aleshanee

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    1. Huhu liebe Aleshanee,

      tatsächlich musste ich beim Hochladen des Beitrags auch ein wenig an dich denken. Ich habe mir schon gedacht, dass dich das Cover ansprechen würde und ich freu mich total, dass ich damit richtig lag.

      In dem Buch gibt es einige Themen als Triggerwarnung. Ich kann gut verstehen, dass du dich deshalb von der Geschichte aktuell distanzieren möchtest. Bücher dürfen auch gerne ein Safe Space bleiben. <3

      Ganz liebe Grüße
      Leni

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