Interview mit Gabi Büttner




Hallöchen meine lieben Leser, ♥

mit ihrem Debütroman und Auftakt zur „Die Macht der Clans“-Reihe, hat mich Gabi Büttner mehr als positiv überrascht. Dabei saß ich mal schnell bis in die Nacht hinein und klebte an ihren Worten. Deshalb freue ich mich nun sehr darüber, euch die Autorin und ihre Arbeit ein wenig näherbringen zu können.


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Liebe Gabi, möchtest du dich und dein Werk „Die Macht der Clans: Liebesrebellion“ kurz in ein paar Worten vorstellen? 

Hallo Madlen, erst einmal vielen Dank für die Gelegenheit mich hier vorzustellen :)
Klingt es gemein, wenn ich sage, ich freue mich riesig, dich um den Schlaf gebracht zu haben?

Zu mir gibt es eigentlich nicht viel zu sagen. Ich bin ein 46 jähriges Supernatural Fangirl, mit Schnappatmung bei dem Worten Dean Winchester und ausgeprägter Neigung zu Serien. Egal ob
TV ,–  oder Buchserie. Allerdings hatte ich bereits als Kind Fantasie im Übermaß und habe schon immer gerne und viel gelesen. Dabei fiel mir auf, dass ich mehr wollte. Mehr Geschichten, mehr Spannung, mehr Abenteuer. Daraus entstanden Geschichten, die ich aufschrieb.
In Macht der Clans – LiebesRebellion geht es um soziale Ungerechtigkeit, in einer sehr fortschrittlichen Welt, die auf der anderen Seite aber auch eher antiquierte Ansichten hat. Es geht um Unterdrückung, die Kluft zwischen arm und reich, aber vor allem geht es um Liebe.

Larissa wächst in der Oberschicht auf. Sie hat alles, was man sich wünschen kann. Reichtum, ein schönes Zuhause, Schutz. Dennoch ist sie unzufrieden. Sie fühlt sich eingeengt durch die starren Regeln und Vorschriften ihrer Gesellschaftsschicht.
Chris verbrachte die ersten Jahre seiner Kindheit in der Unterschicht. Er musste mitansehen, wie Clankrieger seine Eltern töteten, verlor dann auch noch seinen Bruder durch die Clans. Er schwor sich diese willkürliche Herrschaft zu beenden. Dann trifft er auf Larissa.
Beide sind – natürlich - voneinander angezogen. Doch ihre Herkunft, ihre Ansichten, alles woran sie glauben, ist komplett gegensätzlich.

Die Kernfrage meines Buches "Was würdest du aufgeben für den Kampf um Freiheit?", betrifft auch, oder besser grade diese beiden so unterschiedlichen Menschen.
Aber eigentlich betrifft diese Frage uns alle :)

Wie kam dir die Idee für diese Geschichte? Hat dich etwas dazu inspiriert? 

Chris war plötzlich in meinem Kopf. Sehr deutlich, sehr präsent. Ich sah ihn am Fenster stehen, so wie in der Szene im Kapitel eins. Also fragte ich mich: "Wer ist er? Was bewegt ihn? Warum wurde er zu dem, der er ist?" Aus den Antworten entstand dann "Die Macht der Clans"

So geht es mit übrigens mit all meinen Protagonisten. Sie sind plötzlich da und drängen mich ihre Geschichte zu erzählen. Das ist immer ein sehr spannender Prozess.

Inspiriert werde ich durch vieles. Das kann eine Geste sein, ein Wort, ein Beitrag in den Nachrichten. Alles um uns ist Inspiration. Manchmal muss man sich nur die Mühe machen hinzusehen :)

Möchtest du uns von deiner persönlichen Lieblingsstelle in deinem Buch erzählen und vielleicht auch wie du auf die Stelle gekommen bist?

Ich habe zwei Lieblingsstellen.
Szene eins,  da sie Chris so zeigt, wie ich ihn das erste Mal sah. So wie er wirklich ist. Völlig ungeschützt legt er sein Innerstes bloß.

Chris stand am Fenster und starrte auf die Straße hinab. Sein Haar war noch feucht von der Dusche. Dennoch fühlte er sich beschmutzt. Besudelt durch die Holografiebilder, die er sich hatte ansehen müssen.
Sein Freundeskreis beschränkte sich auf weniger als eine Handvoll Menschen und so wusste er, dass etwas passiert sein musste, als Dave plötzlich vor der Tür stand. Wie erwartet, brachte ihm sein Freund keine guten Nachrichten. Aber das Ausmaß dieser schlechten Nachrichten war beinahe mehr, als Chris ertragen konnte.
Während er die Nacht mit Larissa verbrachte, war sein Bruder getötet worden.
Chris hatte geglaubt zu wissen, wie der Verlust ihn treffen würde. Doch er hatte sich geirrt. Nichts konnte er dem Schmerz entgegensetzen, der jetzt in ihm tobte.
Seit dem Tod seiner Eltern gab es nicht mehr viele Konstanten in seinem Leben. Eine davon war Larn. Sie waren durch weit stärkere Bande verbunden, als durch bloße Blutsverwandtschaft. Verbunden gewesen, korrigierte er sich.
Bereits früh im Leben hatte er lernen müssen, dass Tränen nicht halfen. Doch im Moment wünschte er sich einfach weinen zu können. Vielleicht würde das die eisige Kälte vertreiben, die sein Denken lähmte und die ihn zu ersticken versuchte.
Er ballte die Hände zu Fäusten. Versuchte, seine Trauer durch Wut zu ersetzen. Es gelang ihm nicht.

Die zweite Szene, weil ich die Dynamik zwischen den Protagonisten liebe:

»Euch ist bewusst, dass wir hier gerade für die Abendunterhaltung der Basis sorgen, oder?«, meinte Dave, der sichtlich genervt die Augen verdrehte. »Vielleicht beruhigen wir uns jetzt erst mal. Du«, wandte er sich an Chris, »hast mir die Verantwortung für Larissa übertragen. Also lass mich meinen Job erledigen.«
»Ich bin kein verdammter Job«, fauchte Larissa.
»Würdest du bitte einen Moment den Mund halten«, kam es daraufhin von Chris, während Dave ihr beschied: »Halt die Klappe.«
»Idioten seid ihr, alle beide«, schimpfte Larissa.
»Du vergisst, dass ich Disziplin und Gehorsam in meinem Training erwarte«, schoss Dave zurück.
»Scheinbar bin ich nicht mehr in deinem Training.«
»Doch bist du.«
»Ist sie nicht«, knurrte Chris Dave an. »Als ich sie in deine Obhut gab, habe ich nicht bedacht, dass ich sie dem größten Casanova der Basis überlasse. Allerdings rechnete ich auch nicht damit, dass du vor gar nichts Halt machen würdest. Ich dachte, selbst für dich gibt es Grenzen.«
»Soll das heißen, du traust mir nicht?«, mittlerweile wirkte auch Dave nicht mehr entspannt.
»Nicht du bist es, dem er nicht traut«, ging Larissa dazwischen. »Ich bin es.«
»Du bist diejenige, die jetzt dort rüber geht.« Dave deutete auf die nächstgelegene Wand. »Dort wartest du, bis das hier geklärt ist.«
Larissa verengte die Augen und warf beiden bewusst den zornigsten Blick zu, zu dem sie imstande war.
»Ich tue das nur, weil ich, im Gegensatz zu euch, Erziehung genossen habe und mich beherrschen kann.«
»Seit wann?«, spottete Dave.
Larissa war überzeugt davon, sehr hübsche Mittelfinger zu haben. Einen davon präsentierte sie Dave nun. Die Worte, die ihr auf den Lippen lagen, schluckte sie hinunter. Nach der Erwähnung ihrer genossenen Erziehung erschien ihr das dann doch etwas unpassend. Stattdessen wandte sie sich wortlos um und joggte hinüber zu der Wand.

Wie viel von dir steckt in deinen Charakteren? Gibt es ähnliche Situationen, die du durchlebt und als Vorlage für Szenen im Buch verwendet hast? 

Oh, Larissa hat viel von meinem früheren Ich. Sie ist impulsiv, will immer mit dem Kopf durch die Wand und macht nur allzu oft das Gegenteil von dem, was sie tun sollte.
Aber keine Situation, die ich durchlebt habe, verwendete ich als direkte Vorlage. Außer vielleicht dieses Gefühl frisch verliebt zu sein :)

Wenn du in dein Buch springen würdest, würdest du lieber der Ober- oder Unterschicht angehören? Oder spielt das für dich keine Rolle, da du dich direkt der Rebellion anschließen würdest? 

Oberschicht, ganz klar. Natürlich würde ich insgeheim dann die Rebellen unterstützen. Vermutlich wäre ich die von der Familie verachtete, exzentrische, verschrobene Alte, die ein riesen Vermögen hat, von dem niemand etwas ahnt. Damit würde ich dann die Rebellion unterstützen, weil mich die Regeln der Oberschicht ebenso erdrücken würden wie sie es bei Larissa tun. :)

Wie bist du in die Welt des Schreibens gekommen? Wie lange schreibst du bereits Geschichten?

Ich erinnere mich, dass ich bereits in der fünften Klasse kleine John Sinclair Geschichten mit einem Klassenkameraden austauschte. Da war ich ungefähr Zwölf.
Allerdings werde ich diese ersten Versuche niemals jemanden zeigen  :-D

Hast du bereits weitere Bücher in Planung und kannst meinen Lesern einen kleinen Vorgeschmack darauf geben? 

Aktuell arbeite ich am zweiten Teil der "Macht der Clans Reihe. Teil Drei ist ebenfalls in Arbeit. Zusammen mit einer sehr guten Freundin, die ebenfalls Autorin ist, habe ich fünf Bande der McLains geschrieben. Dabei geht es um die Brüder Blake und Sam McLain. Sie wachsen in einem Labor heran, wo sie für Medikamententests missbraucht werden. Als ihnen  die Flucht gelingt, versuchen sich ein normales Leben aufzubauen.

Ein weiterer Thriller liegt auch halbfertig auf meiner Festplatte und der Anfang eines Fantasyromans. Ideen habe ich genug. Nur zu wenig Zeit.

Du hast den Weg des Selfpublishing gewählt. Wann hast du beschlossen, dein Buch in dieser Form zu veröffentlichen und warum? 

Macht der Clans ist ein Genremix. Zum Teil Science Fiktion, zum Teil Dystopie, zum Teil Liebesroman. Ich habe fünfzehn Jahre im Buchhandel gearbeitet. Daher weiß ich, dass kein Buchhändler wüsste, wo er so ein Buch platzieren soll. Es passt nicht in die Science Fiktion Abteilung aber auch nicht in die Ecke der Liebesromane. Also entschied ich mich bei dieser Reihe bewusst gegen einen Verlag.


Leider neigt sich mit dieser Frage unser Interview schon dem Ende zu, doch eine letzte Frage habe ich noch an dich. Kannst du den anderen angehenden Autoren oder Interessierten einen Tipp für das Schreiben geben?

Üben, üben, üben. Niemals aufgeben und stetig daran arbeiten sich zu verbessern. Es gibt heutzutage so viele Möglichkeiten sich Tipps von Autoren zu holen, Testleser zu finden, sich weiter zu entwickeln. Nutzt sie und scheut euch nicht andere um Rat zu bitten :)

Ganz wichtig: Schreiben ist harte Arbeit. Niemand setzt sich hin und schreibt mal eben einen Roman runter. Es ist ein Handwerk mit Regeln. Diese sollte man kennen und beherrschen. Egal ob es um die Verwendung von Adjektiven, Perspektiven oder Show, don`t tell geht  :)

Dann Danke ich dir an dieser Stelle dafür, dass du dir die Zeit genommen hast meine Fragen zu beantworten und für die spannenden Momente, die jeder Leser mit deinen Buchfiguren erleben durfte und weiterhin darf. 

Ich danke dir für dieses Interview und deinem Interesse an meinem Buch :)

Für deine Zukunft wünsche ich dir weiterhin viel Inspiration für neue Geschichten und alles Gute auf deinem Weg als Autorin.

2 Kommentare:

  1. Hallo Leni,
    ein wundervolles Interview hast du dort mit der Autorin geführt. Besonders schön haben mir die Lieblingstextstellen gefallen. Die zweite gefiel mir so gut, dass ich das Buch am Liebsten auch gleich gelesen hätte. Solche konfliktgeladenen Dialoge sind auch genau meins. Es muss Funken sprühen! :o)

    Ganz liebe Grüße Tanja :o)

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    1. Huhu Tanja,

      es freut mich sooo sehr das zu hören! =)) Bei den Lieblingsstellen der Autorin musste ich auch stark schmunzeln. Die Zweite gehörte definitiv auch zu meinen Favoriten. =)) Ich fand das Buch wirklich sehr gut. Wenn du schon allein durch eine kleine Ausschnittsszene so viel Lust drauf hast, dann nur zu. Ich kann es nur empfehen! =)

      Ganz liebe Grüße
      Leni =)

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