Erscheinungsdatum: 07.12.2016
Verlag: CreateSpace Independent Publishing Platform
ISBN: 9781540784223
Sprache: Deutsch
Flexibler Einband 346 Seiten
„FARREN
Ich höre die falsche Musik und mache nur Ärger. Meine Mutter hasst mich, obwohl ich alles tue, um ihr zu gefallen. Sie hat mir ein Ultimatum gestellt. Entweder gehe ich für ein Jahr nach Miami, um bei einem Freund meiner Eltern Disziplin zu lernen, damit ich ihre Firma übernehmen darf, oder sie setzen mich vor die Tür. Es hätte so einfach werden können, doch dann traf ich ihn. Er lebt das Leben, von dem ich immer geträumt habe. Wild, frei, respektiert. Er macht seine eigenen Regeln. Sein Name ist ...
KIERAN
Sie hört die richtige Musik, ist laut und unberechenbar. In ihren Augen sehe ich dasselbe Feuer wie bei mir. Sie könnte perfekt sein. Doch etwas stimmt nicht mit ihr. Sie spielt das brave Mädchen und verstellt sich. Es macht mich rasend, denn ich habe etwas gegen Heuchler.“
Quelle: Amazon
Am Anfang hatte ich so meine Schwierigkeiten ins Buch hinein zu kommen. Der Schreibstil ließ sich nicht flüssig lesen, sondern wechselte oft sprunghaft von Szene zu Szene. Trotzdem waren von Anfang an weise Worte, Tipps und Ratschläge enthalten. Für Zitate-Sammler wird einiges geboten.
Die Protagonistin Farren zu beschreiben, ist etwas schwierig, denn es gibt zwei Farrens. Eine, die versucht ihre Mutter zu beeindrucken und die Firma ihrer Eltern eines Tages zu übernehmen und eine Farren, die Harry Potter Bücher liebt, eine Metalbraut ist, wild, frech, ungezügelt und waghalsig ist. Doch versucht sie nur die Seite einer guten, wohlerzogenen Tochter zu zeigen. Auch Kieran sieht das sofort. Und er hasst dieses Versteckspiel.
Er ist der typische Bad Boy. Ist (natürlich) tätowiert, ein leidenschaftlicher Boxer und reißt ständig eine neue Braut auf. Kieran ist der Sohn eines Freundes von Farrans Eltern. Farran soll (laut ihrer Mutter) endlich benehmen lernen und wird zu besagtem Freund geschickt. Dieser ist jedoch meistens auf Geschäftsreise und somit lebt Farren praktisch mit Kieran allein. Und Kieran nutzt praktisch jede Sekunde, jeden Moment, um Farren auf die Nerven zu gehen oder für den Versuch ihre Maske, ihre steinerne Fassade niederzureißen.
Ich mochte die Ratschläge von Kieran sehr gerne. Seine Beweggründe sind oft sehr wichtig. So möchte er ihr zeigen, dass es in Ordnung ist, man selbst zu sein. Er möchte ihr zeigen, dass nicht immer jemand da ist, um sie zu beschützen, aber dass sie sich selbst schützen kann. Trotzdem fand ich seine Lehrmethoden manchmal (eigentlich ziemlich häufig – naja fast immer) etwas fragwürdig. So bringt er sie häufig absichtlich in brenzliche Situationen, damit sie keine Wahl mehr hat außer sich zu wehren und auf ihre Stärke zu vertrauen. (Dass sie ihm danach immer wieder verzeihen konnte, bleibt mir ein Rätsel!)
Doch Kieran selbst wurde mir bis zum Schluss nicht sympathisch. Er mag keine Heuchler oder Menschen, die sich verstellen. Doch urteilt er viel zu schnell über Andere. Wie bei Farren, verurteilt er zu schnell ihre aufgebaute Fassade, hinter der sie sich versteckt. Ihre Beweggründe oder warum sie sich so verstellt, hinterfragt er erst gar nicht.
Farren ist eine unglaubliche Persönlichkeit. Sie stellt sich allen Herausforderungen von Kieran und wächst daran. Der charakterliche Verlauf von ihr war durchweg authentisch und als Leser war man richtig stolz darauf, wie sie an Stärke gewonnen hat. Sie hat unglaublich viel durchgemacht und ihre Vergangenheit bringt mehr Tiefe in die Geschichte, als ich erwartet hätte.
Eine Entwicklung MUSS ich aber wirklich stark kritisieren. Kieran bringt ihr bei sich zu wehren, aber nicht immer nur mit Worten oder Intelligenz – der Typ ist Boxer, natürlich musste er ihr das Kämpfen beibringen. Ab ungefähr der Mitte des Buches fing Farren also an, jeden blutig, sowie Grün und Blau zu schlagen. Direkt danach hat sie sich gut gefühlt, stark und als hätte sie etwas Tolles geleistet. Das ist mir zu Gewalt verherrlichend geworden. Sich wehren zu können heißt NICHT, dass man jemanden ins Krankenhaus prügeln muss.
Der Schreibstil war etwas gewöhnungsbedürftig, aber einige Zitate und Lebensweisheiten konnten mich verzaubern. Mit Kieran und seiner Art konnte ich mich bis zum Schluss nicht anfreunden, aber Farren hat er weitergebracht und ihr geholfen innerlich zu wachsen. Die Bücher verschlingende Farren hingegen ist eine authentische Persönlichkeit, die man schnell ins Herz schließt. Die Charaktere in dem Buch sind sehr kaputt, die Abgründe sehr tief und die Erotik ziemlich dreckig. Somit wurde ich „Pretend“ wohl erst für Leser ab 18 Jahren empfehlen.
"Ich verglich mich gerne mit Büchern. Die, die im hintersten Regal verstaubten, weil niemand sie wollte. Mängelexemplare mit zerknitterten Seiten, Leserillen oder zerkratztem Einband." - Farren
( 3 / 5 Dschinn)
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In dem Buch "Pretend" spielt Musik eine besonders große Rolle. Im Klappentext steht, dass Farren die falsche/richtige Musik hört. Sehr oft greift Penny L. Chapman einen bestimmten Song oder eine Band auf, um die Musikrichtung zu verdeutlichen. Auch Kieran verliert sich gerne in einem guten Lied und ist von Farrens Musikgeschmack regelrecht begeistert.
Für Beide stellt Musik eine Art Zufluchtsort dar. Etwas, das die Stille füllt oder sie abschalten lässt.
"Die Musik war zu leise, meine verfluchten Gedanken zu laut."
Nachdem ich im Internet ein wenig gestöbert habe, bin ich dann auch tatsächlich auf eine Playlist von der Autorin passend zum Buch gelandet. Jedes Einzelne möchte ich jetzt nicht vorstellen, aber besonders die haben mir persönlich gut gefallen:
Von Thousand Foot Krutch habe ich bereits das ein oder andere Lied gehört. Ich muss zugeben, dass mir einige andere Songs von der Band etwas besser gefallen, aber War of Change hat auf jeden Fall seinen eigenen Sound.
Nickelback geht einfach immer. Es gibt so viele gute Lieder von Nickelback. Dieses Lied hat eher etwas von Soft-Rock und einen leichten Country-Ton (finde ich persönlich xD). Ich finde auch dieser Song eignet sich sehr gut für eine nächtliche Autofahrt.
Gefühlt habe ich die softesten Songs aus der Playlist ausgewählt. Was Farren und Kieran hören, geht teilweise schon richtig ab. Ich denke die Playlist ist eine gelungene Ergänzung zum Buchinhalt. Erst als ich die einzelnen Textzeilen zu manchen Liedern gehört habe, ist mir aufgefallen wie manche Szenen dadurch nur nochmal unterstrichen worden sind.
Mögt ihr mir vielleicht verraten, wie euch die zwei Lieder gefallen haben? Ist das eine Musikrichtung, die ihr gerne mal anhört oder eher nicht? Habt ihr vielleicht noch ein anderes Lied aus der Playlist gefunden, das euch besser gefällt?
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Huhu Leni,
AntwortenLöschenich bin ja schon bei unseren Gesprächen und deinen Erzählungen beim Mädelsabend so neugierig auf das Buch geworden. Die Story ist so absolut meins. Allerdings kann ich deine Kritikpunkte sehr gut verstehen. Was mir mit Sicherheit beim Lesen auch sehr aufstoßen würde sind die Szenen, in der Kieran Farran absichtlich in brenzliche Situationen bringt und sie dann alleine lässt. Das sind Lehrmethoden, die ich auch so gar nicht befürworten kann und dann die Sache mit dem Blutigschlagen. Das geht auch so gar nicht. Ich bin immer noch hin- und hergerissen. Irgendwie interessiert mich die Geschichte sehr, andererseits habe ich Angst, dass mir die Kritikpunkte auch die Geschichte verderben könnten ...
Zu deinem Special: Das Lied von Nickelback kenne ich natürlich ! :o) Ich mochte es damals auch sehr. Das andere Lied kenne ich nicht, aber ähnliche Lieder habe ich vor Jahren auch sehr gerne gehört. Mittlerweile hat sich mein Musikgeschmack aber sehr verändert. Wenn ich jedoch sagen soll, welches Lied ich besser finde, dann würde vermutlich Nickelback gewinnen ;o)
Welches ist dein persönlicher Favorit?
Ganz liebe Grüße
Tanja :o)
Huhu Tanja,
Löschenich kann mir gut vorstellen, dass einige Punkte dafür sprechen, dass du mit "Pretend" einige schöne Lesestunden hättest. Allerdings hatte ich persönlich doch so meine Kritikpunkte. Das eBook ist aber gar nicht so teuer, falls du es doch mal ausprobieren möchtest. Auf deine Meinung wäre ich nämlich schon sehr neugierig. =D
Demnach will ich es dir auch nicht abraten.
Also von der kompletten Playlist (die ich unten beim Extra verlinkt habe) sind die zwei Lieder bereits meine Favoriten. Wenn ich aber unter ihnen wählen müsste, dann würde ich vermutlich auch "Nickelback" leben. Das Lied kannte ich vorher aber auch bereits und vielleicht hat es mir noch mehr gefallen, weil es gefühlt ein Klassiker war. =)
Ich fand's auf jeden Fall sehr interessant, wie dir die Lieder gefallen haben. Vielen Dank für den Einblick. c:
Ganz liebe Grüße
Leni