Sommerfeeling für Zwischendurch
Erscheinungsdatum: 12.07.2021
Verlag: cbt
ISBN: 9783570311080
Sprache: Deutsch
Flexibler Einband 320 Seiten
„»Mir gefällt dein Blog und das sage ich nicht nur, weil du nettes Zeug über mich geschrieben hast.«
Tuesday kann es nicht glauben: Nach einem Blogeintrag über ihren Lieblingssänger Jackson Griffith erhält sie eine Nachricht von ihm. Zunächst hält sie es für einen Scherz ihrer Freunde. Doch ein spontanes Selfie des Sängers überzeugt sie: Er ist es wirklich. Und er möchte sie kennen lernen. Sie, das langweilige, etwas pummelige Kleinstadtmädchen mit ihrer speziellen Vorliebe für Secondhand-Klamotten.“
Mir fällt die Rezension zu diesem Buch echt schwer. Die Geschichte hatte einige Punkte, die mir nicht gut gefallen haben, aber deswegen fand ich es auch nicht schlecht. Und jetzt muss ich die passenden Worte finden, um diesen Eindruck spezifischer widerzuspiegeln.
Also erst Mal, was hat mir richtig gut gefallen? Die Autorin Eleanor Wood schreibt außergewöhnlich. Ihre Sätze und Gedanken erfolgen übergangslos, mit wenigen Absätzen und einem Flow. Es kann schwieriger werden hineinzukommen, wenn man das Buch mal kurz zur Seite legt und unterbricht, da vieles zusammenhängt. Aber einmal drin, rauscht man als Leser durch die Zeilen.
Im Buch wechselt sie dabei zwischen dem aktuellen Geschehen und Tuesdays Blogbeiträgen. Die Blogartikel legen insbesondere einen großen Fokus auf Klassiker der Musik- und Buchbranche. Diese empfand ich jederzeit als angenehm zu lesen, da sie das Buch auflockern, kreativ und informativ waren. So schreibt Tuesday z. B. einmal darüber, was Buchklassikercharaktere (wie Hamlet oder die Zwillinge aus Stolz & Vorurteil) heute wohl gerne für Musik gehört hätten. Dass sie mich, als Buch- und Musikliebhaber damit völlig begeistert, ist wahrscheinlich selbsterklärend.
In den Artikeln spiegelt sich auch bereits ganz viel von Tuesdays Persönlichkeit wider. Mit viel Witz, Gedankensprüngen und Faktenwissen ist die Protagonistin dieses Buches ausgestattet. Ich empfand sie als sehr einmalig mit ihrer Vorliebe für Secondhand Klamotten, ihren humorvollen Beiträgen und ihren Haarfarbeänderungen alle zwei Wochen. Dieser Charakter schreit praktisch »Kunst«. Zudem ist sie ein absolut süßer Mensch mit viel Empathie und Verständnis anderen gegenüber. Wodurch sie oft als erstes den Fehler bei sich sucht. Bis zu einem gewissen Grad empfand ich das als vorbildlich und reflektiert. Sie balancierte oft aber auch am schmalen Grad vorbei, sodass sie sich selbst nicht mehr konstruktiv kritisierte, sondern eher fertig gemacht und ihren Wert runtergespielt hat. Diese Denkweise wünsche ich weder ihr, noch Lesern, die vom Lesen ihres Verhaltens dazu angeregt werden.
Wir gleiten also gerade langsam rüber zu meiner Buchkritik. Alle Charaktere hatten ihre Besonderheiten und liebenswürdigen Eigenschaften, aber ihre Kehrseite war oft oho!
Anna und Nishi sind ihre besten Freundinnen und laut Tuesday das absolute Traumpaar. Nishi und Tuesday sind Kindheitsfreunde und verstehen sich auch ohne Worte. Ihre Freundschaft ist tief verwurzelt und so eine Verbundenheit erstrebenswert. Doch kann Nishi schnell bestimmend werden, zeigt an vielen angebrachten Stellen keine Empathie und fängt an dich zu Ignorieren bei dem kleinsten Disput. Anna wiederum empfand ich durchweg als sehr süß und ohne stark im Fokus zu stehen, zeigt sie doch die stärkste Charakterentwicklung.
Meinen größten inneren Kampf hatte ich jedoch mit dem Pärchen Seymour und Tuesday. Er ist der absolute Schulschwarm und Mitglied einer Band. Durch Tuesdays Begeisterung hat er sich zu ihr hingezogen gefühlt und bald wurde auch mehr daraus. Als Partnerin des absoluten Mädchenschwarms hört sie häufig »Keine Ahnung, wie du bei dem landen konntest!« - und genau so behandelt er sie auch. Von oben herab. Ohne spürbare Liebe und Wertschätzung. Und das Schlimme dabei? Tuesday hat Verständnis dafür.
Als relativ zu Beginn der Geschichte die verdiente Wertschätzung eines bekannten Rockstars kam, war ich Feuer und Flamme. Mit süßen und vielen Kommentaren zu ihren Beiträgen, verdeutlicht er ihr seinen Eindruck von ihr: Das sie was Besonderes ist, gut schreibt und gewitzt ist. Mir gefiel die Storyidee so gut. Das ist, wie als würde uns Buchbloggern ein toller und gutaussehender Autor schreiben. Oder als würde dir dein Lieblingsstar auf Instagram schreiben, wegen deinem tollen Content. Das ist ein Stückt weit aus dem Leben gegriffen und lädt dadurch auch ein wenig zu Alltagsträumereien ein. Dabei bewegt sich Tuesday auf einem schmalen Grad Mehrgleisig zu fahren, was ich persönlich sehr bedenklich finde.
Ich hatte einige Kritikpunkte, aber fand die Leseerfahrung deswegen bei weitem nicht schlecht. Schreibstil, Protagonistin und Plot hatten mich mit einer Mischung aus Außergewöhnlichem und Alltäglichen in der Tasche. Mit anderen Charakteren hatte ich wiederum Schwierigkeiten. Ich sehe ihre liebenswerten Seiten, im realen Leben wäre ich aber eher nicht mit ihnen befreundet. Hinzu kommt, dass ich einige moralische Bedenken hatte, auf die ich in Büchern doch Wert lege.
( 3 / 5 Dschinn)
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Da in dem Buch auch insbesondere Festivals im Fokus sind, möchte ich euch Mal fragen: Seid ihr bereits auf einem gewesen? Wenn ja, auf welchem? Könnt ihr einen insbesondere empfehlen? Wenn nein, würdet ihr gerne Mal?
Mein letzter Festivalbesuch war beim Lollapalooza in Berlin.
Das ist ein Musikfestival, das ich im Jahr 2019 besucht habe. Dort habe ich tolle Künstler, wie Billie Eilish, Tom Walker oder Twenty One Pilots Live gesehen. Ich weiß, dass es mich definitiv wieder auf ein Festival ziehen wird!
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