**R + Z** „Schweineprinzen küsst man nicht – Ein Märchen für 1001 Nachmittag“ – von Jacqueline Weichmann-Fuchs


Roadtriproman durch die Märchenwelt für Erwachsene


Erscheinungsdatum: 22.03.2021

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ISBN: 9783000685958

Sprache: Deutsch

E-Buch Text 634 Seiten

Vielen herzlichen Dank an die Autorin für das Bereitstellen eines Rezensionsexemplares! ♥


„Ein märchenhafter Liebesroman für Jung und Alt.

Wieso passiert mir eigentlich immer so ein Einhornmist? Nur weil ich leicht tollpatschig bin und einen arroganten und eingebildeten Prinzen bis auf die Knochen blamiert habe, muss ich jetzt als Mann verkleidet mit einem verzauberten Schwein in einer tiefen Grube mitten im Wald sitzen. Wenn ich diesen Prinzen in die Finger bekomme, dann mache ich aus ihm königliches Schaschlik und quäle ihn zusätzlich mit allen Flachwitzen, die mir einfallen.

Marie ist eine junge Küchenmagd, die plötzlich aus ihrem normalen Leben in ein Abenteuer voller Gefahren und Magie gerissen wird, in dem sie verfluchten Trollen, uneinsichtigen Zwergen und menschenfressenden Meerjungfrauen über den Weg läuft.

Prinz Eric will doch nur die ihm unbekannte Prinzessin Rosemarie heiraten und ihr den Kuss der wahren Liebe geben, um einen bösen Fluch aufzuhalten, der sonst über alle Märchenreiche hereinbricht. Doch warum muss eine untalentierte Feenschülerin kurz vorher einen Segensspruch vermasseln und alles in Gefahr bringen? Was also tun, wenn die Hoffnung aussichtslos scheint und man auf die Hilfe der Person angewiesen ist, die absolut keine Ahnung von allem hat und einen mit ihrem seltsamen Sinn für Humor fast in den Wahnsinn treibt?

Dies ist ein in sich abgeschlossener Jugendroman, der auch für Erwachsene geeignet ist.“

Die Autorin schreibt toll! Der Humor, der sich im Klappentext bereits ankündigt, begrüßt einen schon in der ersten Zeile. Sie mischt schwungvolle Dialoge und Flachwitze mit klassischen Weisheiten, wie wir es von unseren heißgeliebten Märchen gewohnt sind. 

Dem Leser wird zu Beginn der Geschichte der aufgeblasene Prinz Eric präsentiert, der aus Versehen in ein Schwein verwandelt wird. Er hält dies für einen Hinterhalt vom Nachbarkönigreich und flieht zusammen mit der Küchenmagd Marie, die wegen einem anderen Vorfall versucht vor ihm zu fliehen – nichtsahnend, dass er nun in Schweineform mit stolziert.

Protagonistin Marie hat mir besonders gut gefallen. Sie ist so selbstlos und süß. Ob Buchcharaktere oder Leser, man muss sie einfach liebhaben. Dagegen hatte ich mit Eric länger zu kämpfen. Auf den ersten Seiten ist er eine absolute Zicke. Bei seiner Verwandlung in ein Schwein, musste ich an Karma denken. Um wieder zum Menschen werden zu können, muss er einige Aufgaben bewältigen, die er ohne Hilfe nicht schafft. Durch das Abenteuer mit Marie lernt er von anderen Menschen wichtige Charaktereigenschaften und legt eine starke, authentische Entwicklung hin.

Mich haben die Charaktere total für sich einnehmen können. Ein erkennbares Talent der Schriftstellerin ist die Ausarbeitung verschiedener Persönlichkeiten und liebevoller Macken. Ich habe nicht nur Marie absolut ins Herz geschlossen, sondern auch Eric und zahlreiche Sidekicks. Ich wollte gar nicht mehr Tschüss zu den Buchcharakteren sagen.

Während Marie einen Flachwitz nach dem anderen reißt und Eric an seine Grenzen bringt, gehen die Streithähne Prinzessin Rosemarie und Erics kleiner Bruder Theodor auf die Suche nach ihm. Nachdem auch die zwei Königskinder verloren gehen, begleitet man noch Ritter und eine etwas tollpatschige Fee. Jede Gruppe für sich ist absolut genial, witzig und bringt sich irgendwie immer in Schwierigkeiten. Hier geht nichts glatt, was immer für viel Spannung, Situationskomik und Schmunzler sorgt.

In dieser Geschichte führt das Abenteuer der Charaktere durch eine wundervoll konstruierte Märchenwelt. Vom Märchenwald, dem Trolldorf bis zu dem Reich der Meerjungfrauen werden fantasievolle Settings geboten. In jedem Reich ist Marie auf der Suche nach magischen Gegenständen, die sie in einen anderen Menschen verwandeln kann und Prinz Eric schließt sich an, um wieder zum Menschen zu werden. So kann man jedes Volk näher kennenlernen, neue Freundschaften schließen und insbesondere an den neuen Herausforderungen wachsen.

 Jacqueline Weichmann-Fuchs entwirft eine völlig eigene Geschichte mit Märchenflair und kleinen Anlehnungen an alten Geschichten. So lehrt Maleficent an der Feenschule Fluchzauber, während Rosemaries Cousine wegen einer Erbse trotz mehrerer Matratzen nicht schlafen kann. Mir hat es so gut gefallen alte Märchen wiederzuentdecken, durch einen kurzen Nebensatz, einer kleinen Anlehnung oder Ähnlichem. Diese wurden immer wieder geschickt und originell eingebaut.

Trotzdem würde ich das Buch unseren ganz kleinen Lesern nicht empfehlen. Einige Szenen sind doch etwas brutaler. Es kommen Inhalte, wie Folter, Sklavenhandel und das Vergreifen an Frauen vor. Oft werden diese Stellen eher angedeutet und nicht ausführlich beschrieben, was zur Spannung der Geschichte beiträgt, dem Geschehen eine weitere Tiefe verleiht und somit ab dem Jugendalter gut zu lesen ist. 

Ein absolut geniales Leseerlebnis. Wir bekommen hier eine Mischung aus neuem Abenteuer, altem Märchenflair, grandiosem Humor und einem schönen Weltenentwurf. Plot, Setting, Schreibstil und Charaktere wissen auf voller Linie zu überzeugen. Ich bin nicht aus dem Lachen herausgekommen, habe tiefgründige Szenen erhalten und viele, weise Zitate notieren müssen. Das Buch ist jedoch nichts für zartbesaitete Leser und für Jugendliche oder Erwachsene empfehlenswert.


„Seid Ihr sicher, dass sie eine zarte Blüte und kein Kaktus ist?“, schmunzelt Theodor vor sich hin.„Auch ein Kaktus, verehrter Prinz, kann wunderschöne Bluten haben. Es muss nur der Richtige kommen, der um die Schönheit dieses Gewächses weiß.“ – S. 56 Prinz Theodor und König Ludwig

"Was soll sie den Zwergen nur sagen? Bitte gebt mir den Zauberspiegel und lasst mich zu den Drachen vor, damit ich ihnen ein vergoldetes Hundehäufchen im Tausch für ein paar Blutstropfen geben kann. Die nehmen sie doch niemals für voll" - S. 456, Marie auf dem Weg zu den Drachen


( 5 / 5 Dschinn)


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Mir hat wirklich sehr viel an diesem Buch gefallen. Je weiter ich in die Geschichte fiel, desto verzauberter war ich. Doch meine favorisierten Szenen kamen in Verbindung mit einem Einhorn ohne Horn, einem verschmitzten Prinzen, einer alten Dame mit wallendem Haar und einem Zwergen. Als die Vier aufeinandertrafen und zur Rettung der Märchenwelt beitragen sollten, kam eine Highlight-Szene nach dem Anderen.


 
Also beschloss ich sie zu zeichnen. 

Bisher habe ich mich noch nie an die Zeichnung eines Einhorns/Pferdes gewagt und auch Fantasy-Wesen, wie Zwerge waren eine neue künstlerische Erfahrung. Ich finde, gerade mein Zwerg sieht eher wie ein kleiner, alter Mann aus. ;-)  

Was sagt ihr zu dem Vierer-Gespann? Konnte ich euch ein wenig auf ihre oder Maries Geschichte neugierig machen?

6 Kommentare:

  1. Hallo liebe Leni,

    du hast mir ja schon ein wenig von der Geschichte erzählt bzw. wohl eher vorgeschwärmt ;o) und ich freue mich so sehr, dass du so viel Spaß damit hattest.

    Deine Begeisterung wirkt absolut ansteckend. Du hast mich sehr neugierig auf die Figuren, den Humor, aber auch die Verbindung zu all den Märchen gemacht.

    Auch war ich schon so gespannt auf dein Extra zum Buch! :o) Die Vier sehen unglaublich sympathisch aus... bis auf vielleicht der Zwerg. Der wirkt so, als würde er die Partybremse im Team spielen ;o) Ein richtig schönes Bild, dass die Neugierde auf die Geschichte nochmal schürt.

    Ganz liebe Grüße
    Tanja :o)

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    1. Huhu Tanja,

      wenn ich ein Buch gut finde, ist es immer sehr schwierig nicht zu schwärmen. =D Ich bin froh, dass ich dich ein wenig neugierig auf die Geschichte machen konnte. Den Humor wird sich die Autorin bestimmt noch für das ein oder andere, weitere Buch aufheben. Vielleicht kann sie dich in Blaubart ebenfalls damit überzeugen?

      Der Zwerg MUSSTE dieses Gesicht bekommen. Ich konnte nicht anders! So oder so ähnlich, habe ich mir seine Mimik die meiste Zeit vorgestellt. xD Aber lass dich davon nicht täuschen. Auch er ist sehr sympathisch. ;-)

      Ganz liebe Grüße
      Leni =)

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    2. Huhu liebe Leni,

      ich liebe es, wenn du ins Schwärmen gerätst. Das ist immer so ansteckend! Die Bücher wandern dann so oft direkt auf meine Wunschliste :o)

      Ich bin mir ziemlich sicher, dass Jaquelines Bücher allesamt mit einem ziemlich genialen Humor geschrieben sind. Von Blaubart erhoffe ich mir wirklich sehr viel. Alleine der Klappentext hat mich schon zu 100% angesprochen :o)

      Jetzt hst du mich noch neugieriger auf den Zwerg gemacht! :o)))))))

      Ganz liebe Grüße
      Tanja :o)

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  2. Hallo liebe Leni,

    endlich komme ich dazu, deine Rezi zum Schweineprinzen zu lesen, auf den du mich schon in deinem Monatsrückblick aufmerksam gemacht hast.
    Das Buch klingt nach einer Menge Spaß und ich werde es mir definitiv genauer anschauen.

    Ganz liebe Grüße,
    Rebecca

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    1. Hallo liebe Rebecca,

      ich freue mich ja so zu hören, dass ich dich ein wenig neugierig machen konnte auf das Märchen rund um den Schweineprinzen. <3
      Solltest du es lesen, würde mich deine Meinung zu der Geschichte sehr interessieren. Schreib mir doch gerne, solltest du mitten in dem Buch stecken! =)

      Ganz liebe Grüße
      Leni

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  3. Hallo Leni,
    danke für deine tolle Buchvorstellung, die wirklich neugierig auf die Geschichte macht!
    Ich konnte mir beim Lesen deiner Eindrücke gut vorstellen, dass man beim Lesen Spaß mit der Geschichte und vor allem auch der Charakterkonstellation haben kann! :)
    Auch wie du dein Erlebnis im Fazit zusammenfasst, klingt klasse. :) Mich hast du auf jeden Fall angefixt.
    Und ganz besonders toll ist auch die Zeichnung, die zu zum Buch gemacht hast! Ich finde die richtig gelungen, wow. Und ob nun kleiner, alter Mann oder Zwerg -das ist sicher Ansichtssache, aber ich finde alle Figuren und auch das Einhorn ohne Horn wundervoll!
    Liebe Grüße
    Dana

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