Erscheinungsdatum: 17.07.2018
Verlag: Thienemann-Esslinger Verlag
ISBN: 9783522184915
Sprache: Deutsch
Fester Einband 288 Seiten
Vielen lieben Dank an den Verlag und an NetGalley für das Bereitstellen eines Rezensionsexemplares! ♥
„Packender Abenteuerroman für Kinder ab 10 Jahren. Für alle Fans von Jumanji.
Geheimnisvoll sieht das Spiel aus. Als Farah es aufbaut, beginnt es zu vibrieren. Da tritt Farahs kleiner Bruder aufs Spielbrett und verschwindet im Spiel. Farah springt ihm hinterher und landet in einer orientalischen Stadt voller Sanddünen, Türme und Paläste. Hier erwarten Farah nicht nur bengalische Köstlichkeiten und Mondlicht, das man aus Flaschen trinken kann. Sie muss auch drei Aufgaben bestehen. Denn nur wer diese Aufgaben besteht, darf die Welt des Spiels verlassen. Wer jedoch verliert, ist für immer darin gefangen ...“
Farah erhält zu ihrem 12. Geburtstag das Brettspiel Paheli von ihrer Tante geschenkt. Zusammen mit ihren zwei besten Freunden startet sie das Spiel auf dem kunstvoll und realistisch wirkenden Spielbrett. Als ihr kleiner Bruder Ahmad sich jedoch in Farahs Zimmer schleicht und eine Figur für sich auf Paheli aufsetzt, wird er plötzlich in das Spiel eingesogen. Farah und ihren Freunden wird klar, dass sie hinterher müssen, um Ahmad vom Spiel lösen zu können. Doch steht bei Paheli viel mehr auf dem Spiel. Die Kinder merken, dass sie um alles spielen… oder nichts von ihrem alten Leben übrig bleibt.
Das orientalische Flair dieser Geschichte ist traumhaft schön. Die Beschreibungen von verschiedenen Gewürzen, Stickereien auf einem Salwar Kameez, auf die Haut stechende Sandkörner, der Apfelgeruch auf dem Basar oder Paläste mit glänzenden Kuppeln, machen das Buch schnell zu einer atmosphärischen Geschichte. Zudem wird jedes Kapitel mit dem Bild einer schönen orientalischen Kuppel gestartet. Während der Handlung werden einige indische, orientalische oder muslimische Begriffe verwendet, die kursiv abgedruckt und hinten im Glossar näher erläutert werden.
Beschrieben wird das Abenteuer aus der Sichtweise von dem Mädchen Farah. Sie besitzt Wurzeln in Bangladesch, trägt orientalische Gewänder, einen Hijab und ist leidenschaftliche Spielerin. Mit ihrem Bruder Ahmad spielt sie oft mit Murmeln, Memory-Karten oder viele Brettspiele. Die Protagonistin trägt ihr Herz am rechten Fleck und liebt ihren Bruder abgöttisch. Als ihr Bruder ins Spiel gesogen wird, zögert sie keine Sekunde, um ihn zurück zu holen. Dabei hilft ihr ihre konzentrierte, Spiel erfahrene Art, ihr innerer Instinkt, ihr Aberglaube, sowie ihre guten Freunde durch einige Abenteuer. Ihre herzliche Art, macht sie schnell zu einer sympathischen Persönlichkeit, mit der man gerne Abenteuer erleben möchte.
Ihre beiden besten Freunde Essie und Alex sind im Spiel Paheli ihr Team. Gemeinsam bestreiten sie mehrere Aufgaben und Abenteuer. Alex ist ein ruhiger, überlegter Junge, während Essie mit dem Kopf voraus geht. Die Drei geben sich gegenseitig halt und Kraft für die Herausforderungen im Spiel. Trotzdem wurden Alex und Essie nicht so weit ins Licht gerückt und wirkten eher etwas blass.
Farahs kleiner Bruder Ahmad hingegen, bekam mit seinem Verschwinden eine große Rolle in der Geschichte. Jedoch eher durch indirekte Erzählungen. In Gedanken verliert sich Farah hin und wieder in Erinnerungen, die sie mit ihrem Bruder teilt. Dadurch wächst einem auch Ahmad dem Leser besonders schnell ans Herz.
"Paläste mit vielen Kuppeln waren zu sehen, Türmchen und Bögen, eine furchterregende Spinne mit grauenhaft realistisch wirkenden Mundwerkzeugen, eine Eidechse mit elegant gewundenem Schwanz, ein Minarett und eine Sanduhr. In der Mitte des Deckels stand in großen Buchstabend: PAHELI."
Das Spiel selbst ist eine wundervolle Idee. Mit dem sehr passenden Begriff „Paheli“ entsteht ein Spiel voller zauberhafter Details, das mich mit ein paar Parallelen an Jumanji erinnerte. Von einem Schluck vom Mondlicht, farbenfrohen und majestätischen Kuppeln, bösen Riesenspinnen, lebendigen Knochen bis hin zu den unterschiedlichsten Bewohnern, wird dem Leser alles geboten. Doch die grundlegenden Details zum Spiel werden aus meiner Sicht bereits sehr gut im Klappentext zusammengefasst, so dass ich gar nicht mehr vorwegnehmen möchte.
All dies verpackt die Autorin in einem atmosphärischen, flüssigen Schreibstil. Die orientalische Welt wird wunderbar beschrieben und für Kinder oder junge Jugendliche, ist diese Geschichte sicherlich ein wahrer Genuss. Auf mich wirkte der Schreibstil jedoch auch oft etwas unausgereift. Ein paar Details konnte ich mir bildlich nicht vor Augen halten. Das ein oder andere Spiel in Paheli habe ich nicht richtig verstanden, weil mir mehr Beschreibungen oder Erklärungen gefehlt hätten. Ein paar Seiten mehr, hätten der Geschichte sicherlich noch etwas mehr Tiefe verliehen.
Das orientalische Flair ist wunderbar dafür geeignet, um in fremde Welten voller Magie und Aberglaube abzutauchen. Das Buch besteht aus liebevollen Charakteren, die jedoch nicht immer voll ausgearbeitet wurden. „Paheli“ ist eine atemberaubende und zauberhafte Geschichte für Kinder, für die Jumanji vielleicht noch etwas zu gruselig ist.
( 4 / 5 Dschinn)
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Dafür, dass ich auf "Paheli: Spiel um alles oder nichts" aufmerksam wurde, gibt es mehrere Gründe. Zum einen ziehen mich orientalische Geschichten immer an. Zum anderen macht der Hinweis auf "Jumanji" natürlich immer neugierig. Doch besonders der Titel "Paheli" hat mich dieses Mal angezogen. Es gibt nämlich einen Bollywood-Film, der ebenfalls so heißt und mich bereits völlig in seinen Bann ziehen konnte. Als Farah ebenfalls daran denken muss, als sie das Spiel das erste Mal in den Händen hält, habe ich mich direkt verbunden gefühlt zu ihr und der Geschichte. Deswegen möchte ich euch den Film kurz vorstellen.
"Es war einmal eine bezaubernd schöne Frau, die ihr Glück in der Liebe eines Wassergeistes fand... Ladschi wird mit dem langweiligen Kaufmann Kisan verheiratet, der mehr an der Vermehrung seines Vermögens als an seiner betörenden Frau interessiert ist. Bereits in der Hochzeitsnacht verlässt er das Haus und begibt sich auf eine fünfjährige Geschäftsreise. Ladschi bleibt mit gebrochenem Herzen in der Obhut ihrer Schwägerin zurück. Ein Wassergeist, der sich unsterblich in die schöne Braut verliebt hat, nimmt kurz darauf die Gestalt des Bräutigams an." Quelle: Amazon
Vom Inhalt der Geschichte, sind sich der Film und das Buch nicht ähnlich. Jedoch der orientalische Flair, ein Hauch an Magie und Dschinn oder Flaschengeist, sind in Beiden anzutreffen. Der deutsche Trailer zum Film "Paheli - Die Schöne und der Geist" verrät leider nicht so viel vom Magischen der Geschichte. Wenn ihr noch etwas Zeit habt und euch darüber interessiert, könnt ihr ja HIER (Link zu einem Youtube-Video) noch einen Blick hineinwerfen und euch verzaubern lassen von Szenen aus dem Film.
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