**R** „Cat & Cole: Die letzte Generation“ – von Emily Suvada

Originelles, brutales Worldbuilding mit viel wissenschaftlichen Bezug


Erscheinungsdatum: 19.06.2018

Verlag: Planet! in der Thienemann-Esslinger Verlag GmbH

ISBN: 9783522505598

Sprache: Deutsch

Flexibler Einband 480 Seiten

Vielen lieben Dank an den Verlag und an NetGalley für das Bereitstellen eines Rezensionsexemplares! ♥


„1 Milliarde Leben am Abgrund. 2 Menschen, die sie retten können. 1 Geheimnis, versteckt in ihrer DNA.
Krankheiten, Schönheitsmakel, körperliche Einschränkungen: von der Erde gelöscht! Mensch und Technik sind verschmolzen, jeder trägt ein Panel in sich, das den eigenen Körper perfektioniert. Fast! Eine mörderische Seuche ist ausgebrochen, und nur eine einzige Person auf der Welt ist fähig, den Impfstoff zu entschlüsseln – Catarina Agatta. Gemeinsam mit Cole, dessen Körper gentechnisch verändert wurde, kommt die geniale Hackerin Cat einer Wahrheit näher, die grausamer ist als jedes tödliche Virus!“


Hydra Seuche:
Stadium 1 – Eigene Infizierung
Stadium 2 – Unfassbare Schmerzen; Nebeneffekt: Erweckt den inneren „Grimm“ in nicht infizierten Menschen, der Grimm isst infizierte Menschen
Stadium 3 – Infizierte explodieren zu einer pinken Staubwolke; Nebeneffekt: Steckt alle an, die sie einatmen

Kurz nachdem die Seuche ausgebrochen ist, wurde Cats Vater Lachlan und sein Laborgehilfe Dax (Schrägstrich Cats Schwarm) von Cartaxus entführt. Kurz bevor die Hubschrauber von Cartaxus landeten, schickte Lachlan Cat in einen Sicherheitsraum und erteilt ihr den geheimnisvollen Auftrag sich unter allen Umständen von Cartaxus fernzuhalten. Seitdem sind zwei Jahre vergangen bis Cole sie aufspürt mit dem ominösen Auftrag von ihrem Vater sie zu schützen, weil sie die Einzige sei, die einen Impfstoff gegen die Seuche herstellen könne.


Der Weltenaufbau im Buch „Cat & Cole“ ist unfassbar durchdacht und originell, sowie die Handlung selbst. Eine Apokalypse, die durch eine Person aufgehalten werden soll, vielleicht nicht unbedingt. Doch die Idee hinter der Apokalypse und Seuche selbst, schon. Die Handlung spielt weit in der Zukunft, in der Personen Apps IM Körper haben und aufrufen können. Doch startet die Geschichte auch zwei Jahre nach dem Ausbruch des Hydra-Virus. Die Idee ist unfassbar originell und grausam. Bisher habe ich noch nichts Vergleichbares gelesen.

Bevor ich das Buch gelesen habe, habe ich einige Rezensionen zu dem Buch gelesen. Im Endeffekt war ich über die zahlreichen Warnungen, dass das farbenfrohe, romantisch wirkende Cover nicht ganz zum „heftigen“ Inhalt passen würde, sehr froh. Ich denke, man sollte vorher wissen, dass man sich auf einige explizite, auch eklige Szenenbeschreibungen vorbereiten muss und es sich hier um kein Buch für zartbesaitete Leser handelt. Der Schreibstil von Emily Suvada ist sehr bildhaft, flüssig und auch fesselnd. Sie setzt einen Hauch von trockenem Humor, aber schreibt auch einige eklige, grausame und brutale Szenen. Von einer Szene wurde mir ein wenig schlecht, aber immerhin war ich vorgewarnt! Ich wusste, dass ich mich auch auf solche Beschreibungen einlasse und wurde demnach nicht negativ überrascht. Bis auf in der einen Szene kam ich auch sehr gut damit zurecht.

Die eigentliche Handlung dreht sich aber rund um Cat. Obwohl ich beim Titel etwas anderes erwartet hätte, liest man ausschließlich aus ihrer Sichtweise. Sie ist ein unfassbares Hacker-Genie, kann Codes lesen und entschlüsseln, wie keine Zweite, versteht eine Menge von Gehirnen und DNA. Kurz, sie ist ein Genie. Eine intelligente Protagonistin, die zeitgleich mit Fäusten und Sarkasmus um sich schlagen kann, ist praktisch ein wahr gewordener Traum. Sie gehört zu den Rebellen gegen Cartaxus und hackt sich immer wieder in ihr System, um Codes für Medizin an die Rebellen weiterzuleiten. Ich war begeistert von ihrem Intellekt und ihrem Sinn für das Gemeinwohl.

"Mein Vater wusste, dass ich eines besser kann als alles andere: Panels hacken. Ich war fünfzehn, als ich mein eigenes Panel gehackt und mich dabei fast umgebracht habe" - Cat

Cat beschreibt bildlich und mit einigen veranschaulichenden Beispielen, die neuartige Welt, die Technologie und einige weitere Details. Trotzdem muss ich zugeben, dass ich einige Dialoge oder Gedanken gelesen habe ohne auch nur ein Wort davon zu verstehen. Dafür fehlt mir einfach sicherlich das grundlegende Wissen über das Hacker-Dasein oder das Arbeiten mit DNA oder dem menschlichen Gehirn. Obwohl das Buch eher ein Pageturner war, haben mich einige Erklärungen herausgebracht und zogen die Handlung etwas in die Länge (eben, weil ich nichts verstand).

Die Handlung ist teilweise sehr komplex. Um sie zu durchschauen, muss man aufmerksam lesen. Es steckt so viel Liebe, Leidenschaft und auch Zeit von der Autorin drin. Man spürt es an jeder Seite, jeden Handlungsstrang, der mit einem anderen verknüpft wird und letztendlich ein gesamtes Bild ergibt. Ich fand es dabei immer wieder krass und erschütternd, wie brutal, krank, machthungrig und besserwisserisch die Menschen und gesellschaftliche Systeme hierbei teilweise dargestellt wurden. Was man Lebewesen antut zum Zwecke der Forschung oder wenn man das Monopol besitz und nicht bereit ist diese Stellung herzugeben. Für mich war das teilweise erschreckend, aber gut dargestellt. Man wusste nie, wem man nun trauen sollte oder nicht. Die Geschichte macht sehr misstrauisch, wirft dadurch aber auch Spannung auf.

Letztendlich wird die Handlung aber auch von einigen humorvollen oder gar romantischen, knisternden Szenen aufgelockert. Während Cat ihrem Schwarm Dax hinterhersehnt, der sich in Cartaxus Laboren befindet, sucht Cole nach seinem Kindheitsschwarm Jun Bei, die aus den Bunkern von Cartaxus entkommen ist. Auf jeden Fall bietet das genügend Stoff für ein paar prickelnde Szenen und Cat und Coles Zusammenarbeit, sorgt für einige Lacher. Den trockenen Humor, den sie im Umgang miteinander haben, muss doch gelernt sein oder?


„Cat & Cole: Die letzte Generation“ ist ein gut durchdachtes, originelles Worldbuilding gelungen. Die Apokalypse wird mit einem bildreichen Schreibstil beschrieben, bietet aber auch einige grausame Szenen. Einige Details der Apokalypse oder der Handlung im Allgemeinen, habe ich nicht vollkommen verstanden. Dafür verwendet die Autorin und auch Cat häufig zu viele Fachbegriffe. Als Protagonistin für diese Geschichte hätte ich mir aber keine bessere vorstellen können, als Cat. Von ihr war ich sehr beeindruckt. Auch die anderen Charaktere fand ich sehr interessant, obwohl die meisten von ihnen vergleichsweise eher Randcharaktere bleiben. Ich freue mich schon sehr auf die Fortsetzung!



( 4 / 5 Dschinn)


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In der Welt von Cat & Cole trägt jeder Mensch sein eigenes Panel im Körper. Handys werden nicht mehr benötigt, weil die Apps alle durch deine Gedanken aufrufbar sind und in dir eingebaut wurden. Mein Rezensionsextra sollte den technologisch fortgeschrittenen Aspekt des Buches aufgreifen.




Die Idee mir ein Kabel auf den Arm zu malen, habe ich von Pinterest. Die ursprüngliche Idee stammt von Artist Jody Steel (HIER könnt ihr ihre Version sehen). Dementsprechend möchte ich hier einen Verweis machen, dass ich eine Referenz verwendet habe.

Auf jeden Fall habe ich das Kabel mit Schminke auf meinen Arm gemalt. Ich habe festgestellt, dass das gar nicht so einfach ist. xD (Oh und mein Eyeliner ist jetzt leer) Allerdings würde ich das bei Gelegenheit nochmal ausprobieren wollen. Wie sieht ihr das? Würdet ihr das in Zukunft noch sehen wollen? Würden euch weitere solche Bilder interessieren?


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