**R** „Girl, Goddess, Queen“ – von Bea Fitzgerald

Dir kann die Welt gehören




Erscheinungsdatum: 11.03.2025

Verlag: cbj

ISBN: 9783570316764

Sprache: Deutsch

Taschenbuch 544 Seiten

„Persephones Rebellion gegen den Olymp – mit dem heißesten Gott der Unterwelt

Persephone wurde nicht geraubt, sie ist in die Unterwelt geflohen. Dort hat weder ihr Vater Zeus noch ihre Mutter Demeter Macht über sie. Um keinen Preis will sie an irgendeinen Gott verheiratet werden, der sich selbst mehr liebt als sie. Jetzt muss sie den abweisenden und unerwartet attraktiven Hades davon überzeugen, mit ihr gemeinsames Spiel zu machen. Persephone hat einen Plan, der den Olymp bis ins Mark erschüttern wird …“

Die Adaption von Persephone beginnt bereits ab Satz eins sehr stark:

„Als sie mich fragten, was ich wollte, sagte ich: »Die Welt.«“ – S.9

Ab hier habe ich mich auf die Geschichte mit starker Protagonistin und einem epischen Schreibstil gefreut. Das liefert Bea Fitzgerald mit ihrem Buch auch. Zusätzlich gibt es eine gute Portion griechische Mythologie, worüber ich mich gefreut hab. Vieles davon auch unverschönert und Sagen-getreu. Auch die Sage rund um Persephone entspricht größtenteils der Mythologie, wobei die Autorin ein paar spannende Twists mit hineingearbeitet hat. Der Plot windet sich insbesondere um die Sage über Persephones Raub und wie ihre Zeit in der Unterwelt ausgesehen haben könnte.

Persephone ist eine sehr komplexe Hauptfigur, die kurz vor ihrer arrangierten Ehe steht. Auf das Konzept der Ehe hat sie kein Bock. Ihren Eltern die Stirn zu bieten ist jedoch gar nicht so einfach. Deswegen entschließt sie sich zu einer gefährlichen Flucht… in die Unterwelt. Und sie lässt Hades keine Wahl, als sie aufzunehmen.

Ich fand ihren Charakter sehr spannend. Für mich kristallisierte sie sich schnell als eine Mischung aus People Pleaser, aber auch unterdrückte Persönlichkeit mit viel Feuer und Sarkasmus heraus. Als weibliche Göttin wurde sie klein gehalten und muss eine Entwicklung durchmachen, um auf ihre innere Stärke zu vertrauen. Eine sehr bestärkende Lektüre, wobei sie auch an einigen Moralgrenzen schabt. Für sich einzustehen, bedeutet auch manchmal Unmut bei anderen auszulösen. Zudem kann Persephone ehrgeizig oder Machthungrig wirken. Ich denke, man kann ihren Charakter im Buch unterschiedlich wahrnehmen. Ich wiederhole mich: ein spannender Charakter.

Das Buch vereint für mich zahlreiche Szenen, die mich zum Lachen gebracht haben sowie sehr tiefgründige Momente. Die Triggerwarnung am Anfang des Buches gibt einen richtig guten Einblick, um zu wissen, worauf man sich einlässt. Es sind viele emotionale Themen, die gut und authentisch aufgegriffen werden. Mehr als ein kritischer Blick, aber auch viele aufbauende Worte. Allgemein hat die Autorin es gut geschafft, verschiedene Aspekte gefühlvoll in Worte zu verpacken.

Zusammen mit Persephone spielt der Herr der Unterwelt noch eine große Rolle. Hades stellt sich mächtig, imposant und frech vor. Entspricht aber auch schnell der Beschreibung harte Schale, weicher Kern. Ihn fand ich etwas schwächer ausgearbeitet, als Persephone, aber nicht weniger spannend, da seine zwei Seiten auch einen kritischen Blick darauf wirft, "wie ein Mann zu sein hat".

Wichtig sind aber auch der jähzornige Zeus, eine liebevolle, aber auch erdrückende Demeter, Nyxen, die Persephone aufgezogen haben oder die Person gewordenen Flüsse der Unterwelt. Mein Highlight: Styx. Mit den Charakteren wird tief in die Mythologiekiste gegriffen.

Für mich gab es jedoch 2 Kritikpunkte beim Lesen. 1. Es gibt ein paar Filler-Szenen, die zu viel Platz erhalten und teilweise zu lang beschrieben werden. 2. Drama, Drama, Drama, weil die Kommunikation fehlt. Davon bin ich persönlich kein Fan. Beides nimmt gegen Ende zu, weshalb mich meine Kritikpunkte erst beim späten Lesen begleitet haben.

Witzig, tiefgründig, griechische Mythologie. Das erwartete mich in „Girl, Goddess, Queen“. Persephone ist eine komplexe Figur, die mich mit ihrem Sarkasmus zum Lachen gebracht hat und die mit ihrem Feuer für Respekt kämpft. Sie ist nicht nur gut, aber dadurch umso spannender kritisch zu hinterfragen. Ihre Geschichte ist insbesondere jedoch bestärkend. Die griechische Mythologie wird wunderbar aufgegriffen, aber auch neu entworfen und bringt eine tolle Fantasy-Note in die Geschichte hinein. 

Für mich hätten es gerne weniger oder kürzere Filler-Szenen sowie mehr klare Kommunikation zwischen den Charakteren geben dürfen.


( 4 / 5 Dschinn)


♪♫♪♫♪♫♪♫♪♫♪♫♪♫♪♫♪♫♪♫♪♫♪♫♪♫♪♫♪♫♪♫♪♫♪♫♪♫♪♫♪♫♪♫♪♫♪♫♪♫♪♫♪♫♪♫


Wie der Zufall es so will, war ich in dem Monat, als ich "Girl, Goddess, Queen" gelesen habe, in Griechenland und konnte mich atmosphärisch bereits gut auf die Vibes des Buches einstellen. Um euch damit auch abzuholen, gibt es kleine Eindrücke aus Griechenland von mir:


Seid ihr schon Mal in Griechenland gewesen?
Was hat euch dort besonders gefallen oder was reizt euch vielleicht daran, noch dorthin zu reisen?

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Wenn du auf meinem Blog kommentierst, werden die von dir eingegebenen Formulardaten (und unter Umständen auch weitere personenbezogene Daten, wie z. B. deine IP-Adresse) an Google-Server übermittelt. Mehr Infos dazu findest du in meiner Datenschutzerklärung meiner Datenschutzerklärung und in der Datenschutzerklärung von Google.