**R** „Frozen Queen – Lied des Winters“ – von Jennifer Alice Jager

Winterklassiker Adaption



Erscheinungsdatum: 04.11.2021

Verlag: Impress

ISBN: B09HR5MYGY

Sprache: Deutsch

Taschenbuch 248 Seiten

„**Ein Herz aus Eis**

Die Schneekönigin beherrscht ihr kaltes Reich mit eiserner Hand. Wer sich nicht an ihre Gebote hält, wird mit Vergessen gestraft. Auch Malin wurden all ihre Erinnerungen genommen. Ohne zu wissen, wer sie ist oder welchem Verbrechen sie sich schuldig gemacht hat, führt ihr Weg sie ausgerechnet ans Schloss der Königin. Und damit zurück zu dem Mann, der ihre Erinnerungen stahl: dem geheimnisvollen Achatkrieger. Doch obwohl er sein Gesicht hinter einer Maske verbirgt, bringt etwas in seinem eiskalten Blick Malins Herz zum Schmelzen …“

„Frozen Queen“ öffnet dem Leser mit einem kalten Windhauch die Türen in eine Adaption des Klassikers „Die Schneekönigin“. Ab der ersten Seite ist die Geschichte gesponnen und geschrieben, als befände man sich mitten im Märchen. Nichts anderes bin ich auch von Jennifer Alice Jager gewohnt.

Den Einstieg fand ich auch direkt schon schön und mystisch. Das Setting ist winterlich und zugeschneit. Soweit das Auge reicht, sieht es glitzernde Landschaft, frostigen Atem und ein Schloss, das aussieht wie eine gefrorene Krone. Hiervon habe ich mich direkt verzaubern lassen.

Beherrscht wird das Königreich von einer kalten Herrscherin, die für ihre willkürliche Grausamkeit bekannt ist. Ihr Herz aus Eis. Ihre Macht Atem- und Erinnerungsraubend. Alle Personen ohne Erinnerung, gelten in diesem Land als Kriminell. Nur, wer sich der Königin in den Weg stellt oder ein Gesetz von ihr bricht, wird mit Gedächtnisverlust bestraft. So ergeht es auch der Hauptfigur Malin. Verstoßen und vor Kälte bibbernd, führt ihr Weg sie zum Schloss der Königin. Hier zu arbeiten bedeutet auf viele Geheimnisse zu stoßen.

Nach dem 1/3, in dem man das Setting, die Situation am Königreich, den Weltenentwurf kennenlernt, ändert sich plötzlich das Geschehen um 180 Grad. Die Autorin gliedert ihre Geschichte in drei Abschnitte auf und im Zweiten landet der Leser gefühlt in einem Paralleluniversum. Malin hat ein Gedächtnis, es ist Sommer und ihr Kindheitsfreund, der Prinz, kehrt nach 10 Jahren Königslehre zurück. 

Malin empfand ich als süß, liebevoll und mitfühlend. Wie man sich eine Hauptfigur im Märchen wünscht. Doch gefiel mir an ihr insbesondere, dass sie hinter die Fassade der Menschen blickt. Keine Verurteilung trübt ihren Blick. Dennoch steht eindeutig der Plot im Vordergrund. So taucht man nicht allzu tief in die Buchfiguren ein. Vielmehr begegnet man hier auf Magie, Flüche, Ungereimtheiten und Gefühle.

Ich wurde Zeuge einer niedlichen Freundschaft, bei der zarte Gefühle wachsen, wie bei einer Blüte. Für mich waren die unterschiedlichen Abschnitte jedoch völlig aus dem Kontext gerissen. Mir hat der Übergang gefehlt und auch eine Erklärung, wie das alles zusammenhängt. So haben sich die zwei Teile erst Mal wie völlig unterschiedliche Geschichten gelesen. Trotzdem fand ich über die Seiten gefallen an der sommerlichen Lovestory. Gegen Ende gefiel mir die Auflösung auch so gut, dass es meinen Unmut über die lange Verwirrung etwas glattgebügelt hat. Dennoch hätte mir ein sauberer Übergang meinem Lesevergnügen gutgetan. 

Atmosphärisch, frostig und viel Märchenzauber. Alle Leser, die im Winter etwas passendes zur Jahreszeit lesen wollen, aber sich auch nach etwas Sonnenschein sehnen, können sich hier beides zwischen den Seiten holen. Auch die Hauptfigur bezaubert mit ihrer lieben Art. Allerdings wirkt der Plot stellenweise unzusammenhängend, mich hat der Fortgang lange Zeit verwirrt und erst spät wieder abgeholt. 


( 3 / 5 Dschinn)


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Lest ihr im Winter lieber über Frost oder Sonnenschein?

"Frozen Queen" ist die 6. Rezension von meinem Winter-Special.

2 Kommentare:

  1. Huhu Leni,
    du hast mich mit deiner Einleitung und deiner Beschreibung von der Winterwelt sofort gekriegt. Ich musste mich wirklich zusammenreißen, das Buch im Kopf nicht gleich als Wunschlistentitel abzuspeichern und erst einmal weiter zu lesen.

    Deinen Kritikpunkt mit den unzusammenhängenden Sprüngen kann ich sehr gut nachvollziehen. Ich denke, der wäre auch bei mir angeschlagen. Etwas skeptisch wurde ich auch bei deiner Erwähnung, dass man nicht zu tief in die Figuren eintaucht. Obwohl das Augenmerk auf dem Plot auch nicht verkehrt ist. Ich bin unsicher: Hat dir die Charaktertiefe ausgereicht?

    Alles in allem eine richtig schöne Buchvorstellung, die perfekt in die Winterlesezeit passt <3

    Ganz liebe Grüße
    Tanja :o)

    PS: Ich muss an dieser Stelle unbedingt nochmal ein Lob aussprechen: Ich finde dein Winterspecial richtig klasse. Da kommt direkt Weihnachts-Winter-Lesefeeling auf <3

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  2. Hey Leni :-) Ich durfte das Buch mal im Rahmen einer Leserunde zusammen mit der Autorin lesen. Mir hat es gefallen, das die Protagonisten so herzlich und ehrlich waren, aber ja es war manchmal etwas zu gewollt und gestellt. Vielleicht sind wir und auch z.T Autoren*innen es mittlerweile gewöhnt länger Protagonisten in mehreren Bänden zu folgen, weswegen es schwierig sie gleich vielschichtig in einem Band zu beschreiben.
    Alles in allem ist es aber trotzdem ein wirklich netter Roman für die Winterzeit, wie ich finde.

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